Das BMBF ist Partner im EU-Programm zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research (JPND)). Hier arbeiten EU-Mitglieds- und assoziierte Staaten sowie Kanada und Australien zusammen. Das Ziel ist es, die Forschung auf dem Gebiet neurodegenerativer Erkrankungen transnational zu bündeln und zu stärken und diese somit effektiver zu bekämpfen
Das Vorhaben am Max-Planck-Institut für Hirnforschung ist Teil des transnationalen Kooperationsprojektes “TransNeuro“. Das Forschungsvorhaben untersucht, ob bestimmte Veränderungen der Proteinsynthese bei gesunden Menschen ursächlich für die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen sind. Hierfür wird eine neuartige Methodik verwendet. Diese macht neu synthetisierte Proteine sichtbar, indem die Bausteine der Proteine – die Aminosäuren – mit fluoreszierenden Farbstoffen markiert werden. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass ganz gezielt gesteuert werden kann, in welcher Art von Nervenzellen, in welcher Gehirnregion und in welchem Entwicklungs- und Krankheitsstadium die neu gebildeten Proteine markiert werden sollen.
Aus den Untersuchungen lassen sich zum Beispiel Rückschlüsse ziehen, ob Veränderungen der Proteinsynthese die Ursache oder die Folge einer Krankheitsentstehung im Gehirn sind. Am Max-Planck-Institut für Hirnforschung werden hauptsächlich Neuronen-Populationen, die bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit eine Rolle spielen, untersucht. Andere Partner des Forschungskonsortiums konzentrieren sich auf das Charcot-Marie-Tooth-Syndrom, einer neurogenetischen Erkrankung.