Fortschreitende neurodegenerative Erkrankungen wie Amyotrophe Lateralsklerose, Frontotemporale Demenz oder Morbus Parkinson zeigen häufig ein stark heterogenes Erscheinungsbild. Die klinischen Symptome wie auch die Schnelligkeit des Voranschreitens der Erkrankung können zwischen den Patienten sehr unterschiedlich sein. Die dem zugrunde liegenden Mechanismen sind bisher kaum bekannt, könnten aber dazu beitragen, die Krankheit besser zu verstehen und neue Therapeutika zu entwickeln.
Das Vorhaben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist Teil des transnationalen Verbundprojektes „RNA-Neuro“. Im Vorhaben sollen für die oben erwähnten Erkrankungen krankheits-spezifische Muster in der molekularen Zusammensetzung der Nervenzellen, sogenannte „molekulare Fingerabdrücke“, definiert werden. Diese basieren auf kleinen, nicht-kodierenden RNAs und sollen helfen, Biomarker für eine verbesserte Diagnostik zu entwickeln.
Im EU-Programm zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research, JPND) arbeiten EU-Mitglieds- und assoziierte Staaten sowie Kanada und Australien zusammen. Hierdurch soll die Forschung auf diesem Gebiet transnational gebündelt und gestärkt werden. Neurodegenerative Erkrankungen sollen so effektiver bekämpft werden.