In Deutschland besteht ein großer Bedarf an leistungsstarken Forschungsgruppen und insbesondere Nachwuchskräften im Bereich der universitätsmedizinischen Forschung zu reproduktiver Gesundheit. Diese hat eine hohe Bedeutung für jeden einzelnen Menschen, die Gesellschaft und die Gesundheit nachfolgender Generationen. Reproduktive Gesundheit beinhaltet sowohl körperliche und medizinische Dimensionen als auch psychosoziale und medizinethische. Die Spannbreite erstreckt sich von der Keimzellbildung über Reproduktionstechnologien, die embryonale Entwicklung und die sexuelle Differenzierung bis hin zur generellen Gesundheit von Erwachsenen sowie nachfolgender Generationen.
Das Vorhabens LE-REP, Leipzig, ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Förderung von interdisziplinären Nachwuchszentren für reproduktive Gesundheit“. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Forschungsbereich der reproduktiven Gesundheit in der Universitätsmedizin strukturell zu stärken und mehr Forschende nach der Promotion in dieser Thematik zu halten. Dabei sollen vor allem Fragen zur translationalen und klinischen Reproduktionsforschung, zum Erhalt der reproduktiven Gesundheit und zu gesellschaftlichen Fragen der Reproduktion interdisziplinär unter Kooperation von Forschung und Klinik beantwortet werden.
Ziel des Verbundes LE-REP ist es, ein Nachwuchszentrum für reproduktive Gesundheit in Leipzig zu etablieren. Dieses wird sich maßgeblich mit der Kinderwunschbehandlung befassen und untersuchen, welche Einflussgrößen und Risikofaktoren existieren und wie sich diese positiv verändern lassen. Speziell werden dabei von den jungen Forschenden und Medizinern u. a. Schwangerschaftskomplikationen, maternale Risikofaktoren wie Adipositas und umweltrelevante Chemikalien, die zum Teil Hormonwirkung besitzen, sowie immunologische Mechanismen untersucht. Auch werden die langfristigen psychosozialen Auswirkungen der Kinderwunschbehandlung auf die Eltern analysiert. Hierzu arbeiten Partner aus Klinik und Wissenschaft eng zusammen.