Verbund

MEDIATE - Ethik und Evidenz: Analyse und Förderung des medialen Diskurses zu diagnostischen Tests

Die Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften eröffnen neue, vielversprechende Wege in der Prävention, Diagnostik und Therapie von Krankheiten. Sie haben aber auch das Potential, einen tiefgreifend veränderten Umgang mit biomedizinischen Informationen oder sogar ein neues Verständnis von Gesundheit und Krankheit herbeizuführen.

Das Vorhaben „MEDIATE“ ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Diskursprojekte zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen in den modernen Lebenswissenschaften“. Ziel dieser Maßnahme ist es, zu einer kritischen Diskussion dieser Fragen im partizipativen Dialog mit einer gut informierten Öffentlichkeit beizutragen. Dazu sollen Diskurse als bewährtes Instrument einer hierarchiefreien, inklusiven und umfassenden Auseinandersetzung mit einem Thema eingesetzt werden.

Ziel des Vorhabens „MEDIATE“ ist ein medialer und gesellschaftlicher Diskurs über Nutzen und Risiken neuer diagnostischer Tests mit Studierenden aus den Bereichen Wissenschafts-journalismus und Medizin sowie der interessierten Öffentlichkeit. Einige Erkrankungen können bereits zu einem Zeitpunkt diagnostiziert werden, in dem das Ausmaß der Belastung für die Betroffenen noch nicht absehbar ist. Entscheidungen über das weitere Vorgehen werden so für Betroffene und Behandelnde schwierig. Umso wichtiger wird die Kommunikation zwischen Betroffenen und Behandelnden als auch die öffentliche Kommunikation über Möglichkeiten und Folgen diagnostischer Tests. In einem mehrstufigen Diskurs werden die Teilnehmenden mit Hilfe von Experten die aktuelle Berichterstattung untersuchen und u. a. folgende Fragen erörtern: Wie wird aktuell über neue Diagnosetests in den Medien berichtet? Welche Qualitätskriterien sollten dafür gelten? Gibt es ausreichend Studienergebnisse über die Bewertung neuer Diagnosetests? Wie kann die Öffentlichkeit angemessen über solche Tests und deren Ergebnisse informiert werden? Als Ergebnis des Diskurses werden die Teilnehmenden einen Empfehlungskatalog zur wissenschafts-journalistischen Berichterstattung entwickeln und erproben. Alle erarbeiteten Materialien und Ergebnisse des Vorhabens werden über eine Projekt-Internetseite veröffentlicht und dem Fachpublikum sowie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekt 1

Förderkennzeichen: 01GP1771A
Gesamte Fördersumme: 154.586 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2020
Projektleitung: Prof. Holger Wormer
Adresse: Technische Universität Dortmund, Fakultät Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik
Emil-Figge-Str. 50
44227 Dortmund

Teilprojekt 1

Im Mittelpunkt des Verbundprojekts steht ein Diskursprojekt mit angehenden (Wissenschafts-)Journalisten und Ärzten. In einem Quality Assessment bewerten die Teilnehmer mit Unterstützung von Experten aus Medizin und Wissenschaftsjournalismus die Qualität der öffentlichen Medizinkommunikation über diagnostische Testverfahren an konkreten Fallbeispielen. Das Projekt widmet sich der Frage, wie molekulare bzw. genetische Diagnosemöglichkeiten im Mediendiskurs vermittelt werden, v. a. im Hinblick auf Nutzen, Risiken und Evidenz sowie ethische Konflikte und soziokulturelle Folgen, die durch die Einführung von Tests im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, aber auch durch die autonome Anwendung von Selbsttests ohne ärztliche Beratung zu erwarten sind. In dem Verbundprojekt werden zahlreiche Akteure zusammengeführt, die an unterschiedlichen Schnittstellen der Wissenschaftskommunikation – in der Forschung und in der Klinik bzw. Arztpraxis, in der Öffentlichkeitsarbeit sowie im Journalismus – an der Herstellung und Vermittlung von Wissen über diagnostische Testverfahren mitwirken. Diese Akteure werden in einem mehrstufigen, diskursiven Prozess zu einem Austausch über die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklungen in der Medizin angeregt. Die Ergebnisse dieses Diskurses werden zielgruppenspezifisch, aber auch für die breite Öffentlichkeit im Internet publiziert. Die Vernetzung der Antragsteller in der Medienlandschaft und der medizinischen Community sind dabei nicht nur geeignet, die in den Diskurs eingebundenen Teilzielgruppen, sondern auch weitere Teile der Gesellschaft zu erreichen und für die Problematik diagnostischer Tests zu sensibilisieren. Das Teilprojekt hat zum Ziel, die Anwendung wissenschaftsjournalistischer Qualitätskriterien in der Berichterstattung über diagnostische Tests zu analysieren und in der Praxis zu verbessern.

Internetseite

Abgeschlossen

Teilprojekt 2

Förderkennzeichen: 01GP1771B
Gesamte Fördersumme: 97.910 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2019
Projektleitung: Dr. Britta Lang
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abt. für Medizinische Biometrie und Statistik, Deutsches Cochrane Zentrum
Breisacher Str. 153
79110 Freiburg

Teilprojekt 2

Im Mittelpunkt des Verbundprojekts steht ein Diskursprojekt mit angehenden (Wissenschafts-)Journalisten und Ärzten. In einem Quality Assessment bewerten die Teilnehmer mit Unterstützung von Experten aus Medizin und Wissenschaftsjournalismus die Qualität der öffentlichen Medizinkommunikation über diagnostische Testverfahren an konkreten Fallbeispielen. Das Projekt widmet sich der Frage, wie molekulare bzw. genetische Diagnosemöglichkeiten im Mediendiskurs vermittelt werden, v. a. im Hinblick auf Nutzen, Risiken und Evidenz sowie ethische Konflikte und soziokulturelle Folgen, die durch die Einführung von Tests im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, aber auch durch die autonome Anwendung von Selbsttests ohne ärztliche Beratung zu erwarten sind. In dem Verbundprojekt werden zahlreiche Akteure zusammengeführt, die an unterschiedlichen Schnittstellen der Wissenschaftskommunikation – in der Forschung und in der Klinik bzw. Arztpraxis, in der Öffentlichkeitsarbeit sowie im Journalismus – an der Herstellung und Vermittlung von Wissen über diagnostische Testverfahren mitwirken. Diese Akteure werden in einem mehrstufigen, diskursiven Prozess zu einem Austausch über die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklungen in der Medizin angeregt. Die Ergebnisse dieses Diskurses werden zielgruppenspezifisch, aber auch für die breite Öffentlichkeit im Internet publiziert. Die Vernetzung der Antragsteller in der Medienlandschaft und der medizinischen Community sind dabei nicht nur geeignet, die in den Diskurs eingebundenen Teilzielgruppen, sondern auch weitere Teile der Gesellschaft zu erreichen und für die Problematik diagnostischer Tests zu sensibilisieren. Teilprojekt 2 widmet sich dem Diskurs über diagnostische Tests aus der Perspektive der Ärzte und Medizin-Ethiker. Untersucht wird der Anteil der diagnostischen Tests, für den eine evaluative Basis vorliegt sowie der Forschungsstand zu psychosozialen Auswirkungen von Testergebnissen auf die Anwender.

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