Die Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften eröffnen neue, vielversprechende Wege in der Prävention, Diagnostik und Therapie von Krankheiten. Sie haben aber auch das Potenzial, einen tiefgreifend veränderten Umgang mit biomedizinischen Informationen oder sogar ein neues Verständnis von Gesundheit und Krankheit herbeizuführen.
Das Vorhaben „GCD2017-18“ ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Diskursprojekte zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen in den modernen Lebenswissenschaften“. Ziel dieser Maßnahme ist es, zu einer kritischen Diskussion dieser Fragen im partizipativen Dialog mit einer gut informierten Öffentlichkeit beizutragen. Dazu sollen Diskurse als bewährtes Instrument einer hierarchiefreien, inklusiven und umfassenden Auseinandersetzung mit einem Thema eingesetzt werden. Mit innovativen und methodischen Akzenten sollen die Diskursverfahren weiterentwickelt werden.
Ziel des Vorhabens „GCD2017-18“ ist ein gesellschaftlicher Diskurs über neue gentechnologische Methoden. In innovativen Partizipations- und Diskussionsformaten sollen Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen und sich eine qualifizierte Meinung bilden. Mit Workshops zum Thema sollen auch Nicht-Wissenschaftsjournalisten für das Thema sensibilisiert werden. Eine qualifizierte Medienberichterstattung für die interessierte Öffentlichkeit soll somit gefördert werden. Die Teilnehmenden erörtern u. a. folgende Fragen: Wie sollen potenzielle Risiken der Genomchirurgie für Mensch und Umwelt gegen den Nutzen der Technik und die Freiheit der Forschung abgewogen werden? Wie soll bzw. darf die medizinische Forschung diese Technik nutzen? Wie weit soll bzw. darf der Mensch in das Erbgut von Lebewesen eingreifen? In einer abschließenden Konferenz werden Stakeholder aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft die Ergebnisse der vorangegangenen Veranstaltungen diskutieren und bewerten. Die Teilnehmenden sollen als Ergebnis der Bewertung eine Einschätzung der Chancen und Risiken der Genomchirurgie in einem Diskussionspapier erarbeiten. Darüber hinaus werden alle Ergebnisse des Diskurses auf der Projektwebseite, in Form von Fachpublikationen sowie als Unterrichtsmaterialien allen Interessierten und Lehrenden zur Verfügung gestellt.