Das Verbundprojekt Pillar II bearbeitet den Schwerpunkt „Chronische Lebererkrankungen“. Insgesamt sind sieben Partner an dem Projekt beteiligt. Der Verbund untersucht dauerhafte Leberschädigungen als Ursache für die Entwicklung einer Leberfibrose. Bei einer Leberfibrose wird das Funktionsgewebe der Leber teilweise durch Narbengewebe verdrängt; bleibt eine Leberfibrose unbehandelt, entwickelt sich aus ihr fast zwangsläufig eine Leberzirrhose. In diesem Krankheitsstadium kann die Leber ihre Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktionen nicht mehr richtig ausführen und es kommt im letzten Schritt zu einem Leberversagen. Daher ist eine frühzeitige Behandlung der Leberfibrose von großer Wichtigkeit.
Das Verbundprojekt erforscht nun die Schlüsselprozesse, die der Entstehung und dem Fortschreiten einer Leberfibrose zugrunde liegen. So werden die strukturellen Veränderungen in der Leberarchitektur während der verschiedenen Krankheitsstadien auf Zell-, Gewebe- und Organebene mit verschiedenen Methoden visualisiert und quantifiziert. Mit den Versuchsergebnissen werden anschließend Computermodelle erstellt, mit denen die Entwicklungsschritte einer Leberfibrose bis hin zur Leberzirrhose dargestellt und untersucht werden. Auf diese Weise können Behandlungsmaßnahmen bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen optimiert und zudem Indikatoren identifiziert werden, mit deren Hilfe der jeweilige Krankheitsgrad festgestellt werden kann.