Das Verbundprojekt Pillar IV bearbeitet den Schwerpunkt „Früherkennung und Evaluation veränderter Leberfunktion“. Insgesamt sind zwei Partner an dem Projekt beteiligt. Der Verbund beschäftigt sich mit der Verbesserung der Leberdiagnostik. Derzeit gibt es nur sehr begrenzte Möglichkeiten, eine Fettleber zu diagnostizieren oder eine Prognose über die Leberfunktion von Fettleberpatienten abzugeben. Bislang ist hier nach wie vor die invasive Biopsie der Goldstandard bei einer Analyse des Organzustandes.
Das übergeordnete Ziel des Projektes ist nun die Entwicklung eines räumlich aufgelösten 3D-Leberfunktionsmodells als systemmedizinische Methode zur Leberdiagnostik. Dazu soll die Multiskalen-Modellierung des Leberstoffwechsels und des Organaufbaus mit nicht-invasiv erzeugten Daten aus Leberfunktionstests und bildgebenden Verfahren vereint werden. Damit wäre es dann künftig möglich, Veränderungen in der Durchblutung, im Organaufbau oder in der Stoffwechselweg-Aktivität der Leber festzustellen. Ärzte würden stark von der Möglichkeit profitieren, örtliche Veränderungen im Zentralstoffwechsel der Leber zu erkennen, da dadurch der Schweregrad einer Erkrankung besser abzuschätzen wäre. Die Prognose des Krankheitsverlaufs und die funktionale Charakterisierung des potentiellen Restorgans vor einer partiellen Entfernung der Leber wären künftig ebenfalls mit wesentlich einfacheren Mitteln möglich.