Förderkennzeichen: | 01EA2205A |
Fördersumme: | 298.568 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Katharina Scherf |
Adresse: |
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Biowissenschaften, Abt. Bioaktive und Funktionelle Lebensmittelinhaltsstoffe Adenauerring 20 a 76131 Karlsruhe |
Zöliakie ist eine häufige entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die durch die Aufnahme von Gluten aus Weizen, Gerste und Roggen verursacht wird. Sie betrifft 0,5-2,5 % der europäischen Bevölkerung. Die einzige wirksame Behandlung ist eine strenge, lebenslange glutenfreie Diät. Glutenfreie Produkte für Zöliakie-Betroffene dürfen den gesetzlichen Grenzwert von 20 mg/kg Gluten nicht überschreiten. Die Konformität von Lebensmitteln, die fermentiertes oder teilweise hydrolysiertes Gluten enthalten, wird routinemäßig mit dem kompetitiven R5-Enzymimmunoassay (ELISA) geprüft. Dieser Test bildet jedoch die Immunogenität von Gluten bei Zöliakie-Betroffenen nicht angemessen ab. Das übergeordnete Ziel des internationalen ImmunoSafe-CeD-Verbundvorhaben ist die Bestimmung der Zöliakie-immunogenen Aktivität von intaktem und teilweise hydrolysiertem Gluten aus Weizen, Roggen und Gerste und die Entwicklung verbesserter umfassender funktioneller und analytischer Assays, einschließlich neuartiger ELISAs und quantitativer Proteomik-Methoden, um die Lebensmittelsicherheit für Zöliakie-Betroffene zu gewährleisten. Ziel ist es, direkt auf die Bedürfnisse der Zöliakie-Betroffenen einzugehen, damit sie sicher sein können, dass glutenfreie Produkte, die teilweise hydrolysiertes Gluten enthalten, sicher und für die Aufnahme in ihre glutenfreie Diät geeignet sind. Am KIT werden Discovery Proteomics und quantitative LC-MS/MS-Methoden kombiniert und verbesserte Referenzmaterialien für teilweise hydrolysiertes Gluten entwickelt. Diese Ergebnisse werden zu einer umfassenden und einzigartigen Toolbox neuartiger und validierter Methoden zum Nachweis von Gluten (sowohl intaktes als auch teilweise hydrolysiertes) in Lebensmitteln für Zöliakie-Betroffene beitragen. Diese Toolbox wird zum ersten Mal die derzeitige Diskrepanz zwischen Lebensmittelanalysemethoden und der Immunogenität für Zöliakie-Betroffene ausgleichen, da alle Methoden auf die klinische Pathophysiologie abgestimmt sind.