Nahrungsmittelunverträglichkeiten nehmen weltweit zu und gehen mit einer z. T. starken Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen einher. Im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „JPI Healthy Diet for Healthy Life“ fördert das BMBF Forschungsvorhaben, die zusammen mit internationalen Partnern eine verbesserte Prävention von Nahrungsmittelunverträglichkeiten ermöglichen. Dieses Ziel soll durch neue Handlungsempfehlungen für die Lebensmittelproduktion oder bessere Diagnose- und Beratungsmöglichkeiten für Betroffene erreicht werden.
Der Forschungsverbund GenMalCarb besteht aus vier europäischen Partnern, die gemeinsam die Entstehung des Reizdarmsyndroms genauer untersuchen. Ein Merkmal der Erkrankung ist die schlechte Aufnahme von Kohlenhydraten im Dünndarm. In diesem Prozess spielt das Enzym „Sucrase-Isomaltase“ (SI) eine wichtige Rolle. Genvarianten der SI – aber auch anderer Kohlenhydrat-verdauender Enzyme – können demnach die Ursache sein. Die Forschenden untersuchen das Auftreten dieser Genvarianten in Speichelproben von Reizdarm-Patienten und analysieren in Zellkulturexperimenten ihren Einfluss auf die enzymatische Funktion der SI. Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) und Mikrobiomanalysen wird zudem untersucht, wie die Genvarianten sich auf die Darmfunktion auswirken. Die Ergebnisse tragen dazu bei, die Enstehung des Reizdarmsyndroms aufzuklären. So können innovative Produkte entwickelt werden, z. B. zur Diagnostik und personalisierten Therapie.