Nahrungsmittelunverträglichkeiten nehmen weltweit zu und können mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität einhergehen. Im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „JPI Healthy Diet for Healthy Life“ fördert das BMBF-Forschungsvorhaben, die zusammen mit internationalen Partnern den positiven und negativen Einfluss der Zusammensetzung und Verarbeitung von Lebensmitteln auf das Auftreten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten untersuchen.
Eine häufige, durch Nahrungsmittelunverträglichkeit verursachte Erkrankung ist die Zöliakie. Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die durch die Aufnahme von Gluten aus Weizen, Gerste und Roggen verursacht wird und nur durch eine strenge, lebenslange glutenfreie Diät behandelt werden kann. Glutenfreie Produkte dürfen einen gesetzlich festgelegten Grenzwert von 20 mg Gluten pro kg nicht überschreiten. Die derzeit eingesetzten Tests zur Bestimmung des Glutengehalts in Produkten erfassen nicht alle Zöliakie-verursachenden Bestandteile von teilweise hydrolysiertem Gluten und bilden daher wahrscheinlich die Immogenität von Gluten für Zöliakie-Betroffene nicht angemessen ab.
Ziel des Verbundvorhabens ist die Bestimmung der Zöliakie-Aktivität von intaktem und teilweise hydrolysiertem Gluten aus Weizen, Roggen und Gerste und die Entwicklung verbesserter, umfassender funktioneller und analytischer Tests, um die Lebensmittelsicherheit für Zöliakie-Betroffene noch besser zu gewährleisten.
Das Forschungsvorhaben geht damit direkt auf die Bedürfnisse von Zöliakie-Betroffenen ein, da die Ergebnisse dazu beitragen können, dass als glutenfrei gekennzeichnete Produkte mit hoher Zuverlässigkeit sicher und für die Aufnahme in eine glutenfreie Diät geeignet sind.