Verbund

ImmunoSafe-CeD - Umfassende Analysemethoden für teilweise hydrolysiertes Gluten zur Bewertung der Produktsicherheit für Zöliakiepatienten

Nahrungsmittelunverträglichkeiten nehmen weltweit zu und können mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität einhergehen. Im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „JPI Healthy Diet for Healthy Life“ fördert das BMBF-Forschungsvorhaben, die zusammen mit internationalen Partnern den positiven und negativen Einfluss der Zusammensetzung und Verarbeitung von Lebensmitteln auf das Auftreten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten untersuchen.

Eine häufige, durch Nahrungsmittelunverträglichkeit verursachte Erkrankung ist die Zöliakie. Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die durch die Aufnahme von Gluten aus Weizen, Gerste und Roggen verursacht wird und nur durch eine strenge, lebenslange glutenfreie Diät behandelt werden kann. Glutenfreie Produkte dürfen einen gesetzlich festgelegten Grenzwert von 20 mg Gluten pro kg nicht überschreiten. Die derzeit eingesetzten Tests zur Bestimmung des Glutengehalts in Produkten erfassen nicht alle Zöliakie-verursachenden Bestandteile von teilweise hydrolysiertem Gluten und bilden daher wahrscheinlich die Immogenität von Gluten für Zöliakie-Betroffene nicht angemessen ab.

Ziel des Verbundvorhabens ist die Bestimmung der Zöliakie-Aktivität von intaktem und teilweise hydrolysiertem Gluten aus Weizen, Roggen und Gerste und die Entwicklung verbesserter, umfassender funktioneller und analytischer Tests, um die Lebensmittelsicherheit für Zöliakie-Betroffene noch besser zu gewährleisten.

Das Forschungsvorhaben geht damit direkt auf die Bedürfnisse von Zöliakie-Betroffenen ein, da die Ergebnisse dazu beitragen können, dass als glutenfrei gekennzeichnete Produkte mit hoher Zuverlässigkeit sicher und für die Aufnahme in eine glutenfreie Diät geeignet sind.

Teilprojekte

Quantiative proteomische Analyse und Entwicklung verbesserter Referenzmaterialien

Förderkennzeichen: 01EA2205A
Gesamte Fördersumme: 298.568 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Katharina Scherf
Adresse: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Biowissenschaften, Abt. Bioaktive und Funktionelle Lebensmittelinhaltsstoffe
Adenauerring 20 a
76131 Karlsruhe

Quantiative proteomische Analyse und Entwicklung verbesserter Referenzmaterialien

Zöliakie ist eine häufige entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die durch die Aufnahme von Gluten aus Weizen, Gerste und Roggen verursacht wird. Sie betrifft 0,5-2,5 % der europäischen Bevölkerung. Die einzige wirksame Behandlung ist eine strenge, lebenslange glutenfreie Diät. Glutenfreie Produkte für Zöliakie-Betroffene dürfen den gesetzlichen Grenzwert von 20 mg/kg Gluten nicht überschreiten. Die Konformität von Lebensmitteln, die fermentiertes oder teilweise hydrolysiertes Gluten enthalten, wird routinemäßig mit dem kompetitiven R5-Enzymimmunoassay (ELISA) geprüft. Dieser Test bildet jedoch die Immunogenität von Gluten bei Zöliakie-Betroffenen nicht angemessen ab. Das übergeordnete Ziel des internationalen ImmunoSafe-CeD-Verbundvorhaben ist die Bestimmung der Zöliakie-immunogenen Aktivität von intaktem und teilweise hydrolysiertem Gluten aus Weizen, Roggen und Gerste und die Entwicklung verbesserter umfassender funktioneller und analytischer Assays, einschließlich neuartiger ELISAs und quantitativer Proteomik-Methoden, um die Lebensmittelsicherheit für Zöliakie-Betroffene zu gewährleisten. Ziel ist es, direkt auf die Bedürfnisse der Zöliakie-Betroffenen einzugehen, damit sie sicher sein können, dass glutenfreie Produkte, die teilweise hydrolysiertes Gluten enthalten, sicher und für die Aufnahme in ihre glutenfreie Diät geeignet sind. Am KIT werden Discovery Proteomics und quantitative LC-MS/MS-Methoden kombiniert und verbesserte Referenzmaterialien für teilweise hydrolysiertes Gluten entwickelt. Diese Ergebnisse werden zu einer umfassenden und einzigartigen Toolbox neuartiger und validierter Methoden zum Nachweis von Gluten (sowohl intaktes als auch teilweise hydrolysiertes) in Lebensmitteln für Zöliakie-Betroffene beitragen. Diese Toolbox wird zum ersten Mal die derzeitige Diskrepanz zwischen Lebensmittelanalysemethoden und der Immunogenität für Zöliakie-Betroffene ausgleichen, da alle Methoden auf die klinische Pathophysiologie abgestimmt sind.

Klinische Studien zur Verträglichkeit von hydrolysiertem Gluten bei Zöliakiepatienten in Remission

Förderkennzeichen: 01EA2205B
Gesamte Fördersumme: 196.541 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan
Adresse: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Translationale Immunologie
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz

Klinische Studien zur Verträglichkeit von hydrolysiertem Gluten bei Zöliakiepatienten in Remission

Die Zöliakie ist eine häufige entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die durch die Aufnahme von Gluten aus Weizen, Gerste und Roggen verursacht wird. 0,5-2,5 % der europäischen Bevölkerung sind betroffen. Die einzige wirksame Behandlung ist eine strenge, lebenslange glutenfreie Diät. Gutenfreie Produkte für Zöliakie-Betroffene dürfen den gesetzlichen Grenzwert von 20 mg Gluten pro kg nicht überschreiten. Der Glutengehalt von zahlreichen Lebensmitteln, die fermentiertes oder teilweise hydrolysiertes Gluten enthalten, wird routinemäßig mit dem R5-Enzymimmunoassay (ELISA) geprüft, der nur eines von mehr als 100 für Zöliakie-Betroffene immunogenen und damit entzündungsfördernden Glutenpeptiden erkennt. Das übergeordnete Ziel unseres ImmunoSafe-CeD-Vorhabens ist die Bestimmung der Zöliakie-immunogenen Aktivität von intaktem und teilweise hydrolysiertem Gluten aus Weizen, Roggen und Gerste und die Entwicklung verbesserter funktioneller und analytischer Gluten-Assays, einschließlich neuartiger ELISAs und quantitativer Proteomik-Methoden. Das KIT in Karlsruhe entwickelt verbesserte und molekular charakterisierte Referenzmaterialien für teilweise hydrolysiertes Gluten aus Weizen, Roggen und Gerste. In Mainz werden diese Referenzmaterialien und Glutenpräparationen im Rahmen von klinischen Provokationsstudien auf ihre Immunogenität an Zöliakiepatienten in Remission getestet. Hierzu ist eine einmalige oder 2-wöchige Provokation mit anschließender serologischer bzw histologischer Analyse der Immunogenität geplant. Damit kann die Verträglichkeit von teilweise hydrolysiertem Gluten bei Zöliakiepatienten ermittelt werden und dazu beitragen, dass Produkte mit hydrolysiertem Gluten als glutenfrei und für Zöliakiepatienten sicher deklariert werden können.