Neurodegenerative Erkrankungen – wie z.B. verschiedene Demenzerkrankungen oder Morbus Parkinson – stellen eine große Herausforderung für Patienten und ihre Angehörigen dar. Die Gewährleistung einer angemessenen Gesundheits- und Sozialversorgung ist notwendig für alle Beteiligten. Allerdings variieren die Verfügbarkeit und Qualität von Gesundheits- und Sozialversorgungsleistungen für Betroffene, Pflegende und Familien erheblich – innerhalb und außerhalb Europas. Die Koordination zwischen Gesundheits- und Sozialversorgungssystemen ist oft ineffizient und der Zugang zu Pflege daher schwierig. Ein besseres Verständnis der Faktoren, die z.B. zur gesellschaftlichen Beteiligung sowie zum Erhalt der Würde und somit zur Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien beitragen, ist deshalb von großer Bedeutung.
Das Vorhaben der Universität Bremen ist Teil des transnationalen Verbundprojektes „SHARED“. Der Verbund untersucht das Zusammenspiel von sozialer Gesundheit und biologischen sowie psychologischen Faktoren bei Demenz. Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Ergebnisse Strukturen für die Entwicklung von Interventionen im Gesundheits- und Sozialwesen zu entwickeln. Im Vorhaben sollen Informationen und Ergebnisse der Datenanalysen der beteiligten Projektpartner in ein sogenanntes „System Dynamics“ (SD) Modell zusammengeführt werden. Das Modell berücksichtigt Aspekte der sozialen, körperlichen und psychischen Gesundheit sowie deren Auswirkungen auf den Verlauf der Demenz. Es soll zu Empfehlungen für Prävention und Verbesserung der Behandlung von Demenzerkrankungen führen.
Im EU-Programm zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND) arbeiten EU-Mitglieds- und assoziierte Staaten sowie Kanada und Australien zusammen. Hierdurch soll die Forschung auf diesem Gebiet transnational gebündelt und gestärkt werden.