Förderkennzeichen: | 01KD2206I |
Fördersumme: | 329.206 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Philipp Beckhove |
Adresse: |
Stiftung Leibnitz-Institut für Immunologie Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg |
Die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und dem adaptiven Immunsystem gehören zu den wichtigsten Triebkräften der Tumorheterogenität, der Krebsentwicklung und der Behandlungsresistenz. Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenspiel sind tumorspezifische T-Zellen. Diese Wechselwirkungen führen einerseits zu einer schnellen und hochplastischen funktionellen und phänotypischen Anpassung tumorspezifischer T-Zellklone, die aus lymphatischen Organen über den Blutstrom in das Tumorgewebe gelangen. Eine solche Anpassung kann zu einer Vielzahl unterschiedlicher funktioneller Eigenschaften führen, die eher das Fortschreiten des Tumors, Behandlungsresistenz, Invasion und Metastasierung als Immunabwehr verursachen können. Andererseits weisen Tumorzellen ein sehr vielfältiges Expressionsmuster von mehreren hundert Genen auf, die eine Resistenz gegen T-Zell-Angriffe, Immunsuppression und Immunflucht vermitteln. Es wird angenommen, dass sich die Expressionsmuster dieser Immunresistenzgene und die funktionellen Differenzierungswege des T-Zell-Infiltrats durch molekulare Wechselwirkungen gegenseitig bedingen - höchstwahrscheinlich unter Beteiligung weiterer Komponenten des Tumorstromas wie Makrophagen und Fibroblasten. Um wirksame Strategien zur Durchbrechung der Tumorimmunresistenz bei schwer behandelbaren Indikationen wie TNBC, Darmkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln, wird eine systematische Charakterisierung der diesem Zusammenspiel zugrunde liegenden genetischen, zellulären und molekularen Muster durchgeführt. Auf dieser Grundlage werden die wichtigsten molekularen Interaktionswege zwischen Tumor-Stroma und Immunzellen vorhergesagt und experimentell verifiziert, die bei vielen Tumoren in diesen Indikationen die Resistenz gegen Immuntherapie bestimmen.