Krebs ist noch heute für viele Patientinnen und Patienten eine sehr belastende und oft unheilbare Krankheit. Oftmals dauert es mehrere Jahre, bis vielversprechende Forschungsergebnisse in neue Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen überführt werden können. Trotz enormer Fortschritte in der Medizin gibt es bisher ungelöste fundamentale wissenschaftliche Herausforderungen in der Onkologie, deren Lösung einen deutlich spürbaren Fortschritt für an Krebs erkrankte Menschen bedeuten würde. Um diese angehen zu können, bedarf es innovativer Denkweisen sowie neuer forschungspolitischer Instrumente, welche die gezielte Bündelung und den Ausbau der besten vorhandenen nationalen Kompetenzen und Ressourcen beinhalten. Mit dieser Förderrichtlinie im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs beabsichtigt das BMBF zur Beantwortung dieser Herausforderungen und damit zur Verbesserung der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten beizutragen. Kernelemente sind hierbei die Förderung von schlagkräftigen, international konkurrenzfähigen Verbünden, welche ihre Ressourcen bündeln, um die Behandlungsoptionen zu verbessern.
Das HEROES-AYA-Konsortium möchte die molekularen Mechanismen und Bedingungen der Heterogenität bei Tumoren in Knochen und Weichteilen, den sogenannten Sarkomen, besser verstehen. Diese zeigen eine sehr stark ausgeprägte Tumorheterogenität. Die hier zu untersuchenden Tumore treten vor allem in jüngerem Lebensalter auf und werden durch besondere genetische Anomalien (Fusionsgene) definiert. In einem interdisziplinären Ansatz soll die Heterogenität in Tumorzellproben aus den großen klinischen Studienplattformen INFORM und MASTER durch Einzelzellanalysen auf vielfältigen Untersuchungsebenen unter Berücksichtigung klinischer Verlaufsdaten studiert werden. Letztlich wird das Ziel verfolgt, in vivo und in vitro neue therapeutische Ansatzpunkt im Rahmen der Tumorheterogenität aufzudecken und darauf aufbauend neue klinische Studien zu entwickeln, die die Patientenversorgung bei Sarkomen in allen Altersgruppen verbessern können. Die Erkenntnisse sollen später auf andere Krebsarten mit stark ausgeprägter Tumorheterogenität übertragen werden.