Krebs ist noch heute für viele Patientinnen und Patienten eine sehr belastende und oft unheilbare Krankheit. Oftmals dauert es mehrere Jahre, bis vielversprechende Forschungsergebnisse in neue Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen überführt werden können. Trotz enormer Fortschritte in der Medizin gibt es bisher ungelöste fundamentale wissenschaftliche Herausforderungen in der Onkologie, deren Lösung einen deutlich spürbaren Fortschritt für an Krebs erkrankte Menschen bedeuten würde. Um diese angehen zu können, bedarf es innovativer Denkweisen sowie neuer forschungspolitischer Instrumente, welche die gezielte Bündelung und den Ausbau der besten vorhandenen nationalen Kompetenzen und Ressourcen beinhalten. Mit dieser Förderrichtlinie im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs beabsichtigt das BMBF zur Beantwortung dieser Herausforderungen und damit zur Verbesserung der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten beizutragen. Kernelemente sind hierbei die Förderung von schlagkräftigen, international konkurrenzfähigen Verbünden, welche ihre Ressourcen bündeln, um die Behandlungsoptionen zu verbessern.
Der Verbund SATURN 3 untersucht die sogenannte intratumorale Heterogenität (ITH), also die Tatsache, dass sich Tumore mit Fortschreiten der Erkrankung individuell stark verändern. Das kann die Therapie erheblich erschweren, da Medikamente häufig nicht mehr im gleichen Maße wirken. Das multidisziplinäre SATURN3-Konsortium fokussiert sich auf drei häufige Tumorarten (Brustkrebs, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs). Die Forschenden analysieren Biomaterial von Krebserkrankten vor/nach der Therapie, vor/nach einem Rückfall und vor/nach einer Metastasierung, um die ITH über einen längeren Zeitraum und über verschiedene Krankheitsstadien zu erfassen. Dies geschieht mit dem Ziel, neue Diagnostika und ganzheitlicher Therapiekonzepte zu entwickeln.