Förderkennzeichen: | 01KD2206M |
Fördersumme: | 314.877 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Carsten Denkert |
Adresse: |
Philipps-Universität Marburg, FB 20 Medizin und Universitätsklinikum, Pathologisches Institut Baldingerstr. 35043 Marburg |
Patientinnen mit Hormonrezeptor-positiven und schnell wachsendem (hochproliferativen) Brustkrebs (luminal-B, lumB) oder Mammakarzinomen ohne jegliche Hormon- oder Wachstumsfaktorrezeptoren (tripel-negativ, TNBC) haben eine ungünstige Prognose. Durch Chemo- oder Immuntherapien, welche die Tumorzellen schrumpfen bzw. abtöten sollen, können durch Selektionsdruck resistente Zellen entstehen oder Zellen überleben, welche von Beginn an nicht auf die Therapie ansprachen. Diese Zellen können weiterwachsen und einen neuen "Klon" des Tumors ergeben, welcher in seinen Eigenschaften eventuell nicht mehr denen des Primärtumors entspricht. Beide Formen dieser Therapie-Resistenz beschreiben die intratumoraler Heterogenität (ITH), welche die Behandlung von Tumoren sehr schwer macht. Die ITH kann zu Therapieversagen oder einem Wiederauftreten der Brustkrebs-Erkrankung führen. Um diese klinische sehr schwierige Herausforderung zu lösen, sollen als Endprodukt dieses Forschungsvorhabens neue Biomarker zur Prädiktion des Therapieansprechens von Chemo- und Immuntherapien, sowie zielgerichtete (z. B. PARP- oder CDK4/6-Inhibitoren), neue Konzepte für klinische Studien und innovative und ganzheitliche Therapiekonzepte entstehen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die ITH bei Brusttumoren mit schlechter Prognose (lumB und TNBC) in bereits archivierten Tumorgewebe-Proben räumlich, sowie in zeitlicher Entwicklung (longitudinal) charakterisiert. Hierbei werden morphologische Muster, Biomarker- sowie Genexpressions-Signaturen evaluiert und anhand des klinischen Outcomes von Patientinnen aus klinischen Studien validiert. Die Analysen fokussieren sich auf die Veränderung der Tumorzellen vor, während und nach einer Anti-Tumortherapie und eventuell auftretende Fernmetastasen. Hierbei werden die einzelnen Tumozellen auch in Kombinationen mit ihren umliegenden Nicht-Tumorzellen (Stroma, Immunzellen) charakterisiert und der Einfluss des Mikromilieus auf den Tumor und das Therapieansprechen herausgearbeitet.