Förderkennzeichen: | 01EA2206B |
Fördersumme: | 298.125 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Martina Meinke |
Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Charitéplatz 1 10117 Berlin |
Allergische Erkrankungen sind eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern in Industrieländern, die an atopischer Dermatitis (AD) leiden. Ungefähr 6% der Kinder mit AD weisen eine Nahrungsmittelallergie auf, wobei eine Erdnussallergie bei Kleinkindern sehr prominent ist. Art und Zeitpunkt der Allergenexposition sind bei der Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie von großer Bedeutung. Bisher sind orale Wege der Allergenexposition gut untersucht und dementsprechend orale Behandlungen (Provokationstest) zur Toleranzentwicklung gut etabliert. Diese Ansätze sind jedoch nicht immer leicht durchführbar, sodass alternative Ansätze in den Fokus rücken, um einer möglichen Nahrungsmittelallergie-Entwicklung entgegenzuwirken. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass eine kutane Exposition gegenüber Nahrungsmitteln in frühen Lebensjahren zu einer Sensibilisierung führt, insbesondere bei trockener Haut und AD. Der Forschungsverbund TRANS-FOODS besteht aus vier europäischen Partnern. Die Arbeiten zielen darauf ab, das Risiko der Entwicklung einer Erdnussallergie auf dem transkutanen Weg zu verringern. Zu diesem Zweck werden 1) die zugrundeliegenden Mechanismen untersucht und 2) neuartige Präventionsansätze entwickelt und erprobt, wie z. B. Änderung der Erdnussherstellungsverfahren und Anpassung der Hautpflegepraktiken. Die Arbeitsgruppe an der Charité wird untersuchen, inwiefern die Allergene die Immunzellen der Haut erreichen und ob dies durch Händewaschen vermieden werden kann. Zudem soll die Frage beantwortet werden, ob die Dehnung der Haut während der Massage von Kleinkindern die Aufnahme von Erdnussproteinen über die Hautanhangsgebilde erhöht und kutane Immunreaktionen auslöst. Die Projektergebnisse können in Änderungen bei der Lebensmittelverarbeitung und -kennzeichnung sowie der Hauthygiene und -pflege nach Erdnusskonsum umgesetzt werden. Dadurch wird die Belastung durch Erdnussallergien in der Bevölkerung verringert.