Shigatoxin-bildende Escherichia coli (STEC) zählen weltweit zu den am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Erregern. Das wichtigste Reservoir für STEC stellen Wiederkäuer, vor allem Rinder, dar. Bestimmte STEC-Varianten überdauern auch über lange Zeiträume in einzelnen Rindern. Dabei müssen die Erreger eine bestimmte Nische im Tier über einen längeren Zeitraum besiedeln. Hier spielen neben der Anheftung an die Schleimhaut auch Interaktionen zwischen Bakterien und Tierzellen eine wichtige Rolle.
Stammzell-basierte „Miniorgane“, 3D Organoide genannt, werden als komplexe in vitro-Modelle zunehmend erfolgreich für die Erforschung von Krankheitsmechanismen eingesetzt. Für Rinder sind Methoden zur Erzeugung solcher 3D Organoide bisher nicht entwickelt worden. Deshalb ist das Ziel dieses Verbundes, ein dreidimensionales Zellkultursystem aus dem Darm von Rindern zu etablieren.
Die 3D Organoide sollen zur funktionellen Charakterisierung der Besiedlung und der Interaktionen der verschiedenen STEC-Varianten mit dem Darm von Wiederkäuern genutzt werden. Dabei sollen im Tier und Erreger auch Faktoren identifiziert werden, die an der dauerhaften Besiedlung beteiligt sind.
Das Vorhaben ist ein Pilotprojekt im Rahmen der Förderung der "Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen". Die Pilotprojekte schaffen wissenschaftliche Grundlagen für weitere Forschungsarbeiten.
Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen, teilweise gefördert vom BMBF, ist ein Kommunikationsnetz für alle in Deutschland aktiven Arbeitsgruppen im Bereich der Zoonosenforschung.