Arcobacter-Erreger kommen in zahlreichen Tierarten vor, verursachen jedoch bei diesen meist keine Beschwerden. Beim Menschen können Infektionen mit Arcobacter zu Durchfällen führen und ähneln somit denen durch Salmonellen oder Campylobacter ausgelösten Durchfallerkrankungen. Da routinemäßig in der Humanmedizin nicht gezielt auf Arcobacter untersucht wird, liegen keine Daten zur Häufigkeit und Herkunft von Infektionen vor.
Ziel dieses Vorhabens ist es, durch Isolierung und vergleichende Charakterisierung von Arcobacter-Erregern aus Human-, Lebensmittel- und Umweltproben ihre Rolle als potentieller Zoonose-Erreger einschätzen zu können.
Dazu soll eine Prävalenzstudie mit 2.000 humanen Stuhlproben mit der Verdachtsdiagnose „ambulant erworbene Diarrhö“ durchgeführt werden. Außerdem sollen 500 Lebensmittelproben (Geflügelfleisch, Schweinefleisch, Rindfleisch, Gemüse), 500 Tierproben und 200 Umweltproben auf das Vorkommen von Arcobacter untersucht werden. Dazu wird zunächst eine Standardarbeitsanweisung zum Nachweis von Arcobacter ssp. erstellt. Die Erreger werden anschließend molekulargenetisch charakterisiert und verglichen.