Digitale Innovationen aus den Unikliniken sollen auch die regionale Gesundheitsversorgung verbessern. Und Daten aus der regionalen Versorgung sollen die Datenbasis der Gesundheitsforschung stärken. Das sind die Ziele der Digitalen ForschrittsHubs.
Die von der Medizininformatik-Initiative (MII) an den Unikliniken geleistete Pionierarbeit zur Digitalisierung in der Medizin soll in möglichst alle Bereiche des Gesundheitssystems einfließen – von der ambulanten Versorgung in der Hausarztpraxis über den stationären Aufenthalt im örtlichen Krankenhaus bis zur Versorgung in Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen. Dafür zunächst modellhafte Lösungen zu entwickeln und zu optimieren, damit sie zukünftig allen Menschen zu Gute kommen können – das ist die Aufgabe der sechs vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit. Bis 2025 stellt das BMBF für diese Leitinitiative seiner Digitalstrategie rund 50 Millionen Euro bereit.
Im Fokus: Innovationen, von denen die Menschen vielfältig profitieren
Die FortschrittsHubs fokussieren auf Anwendungsfälle, bei denen der Datenaustausch zwischen regionalen Akteuren, Unikliniken und Forschungseinrichtungen vielen Menschen zu Gute kommt, beispielsweise in den Bereichen Kardiologie, Infektiologie, Psychiatrie und Rehabilitation. Mehrere FortschrittsHubs widmen sich der Krebsmedizin und verfolgen die Ziele der Nationalen Dekade gegen Krebs, die das BMBF 2019 ins Leben rief.
Mehr Informationen: Nationale Dekade gegen Krebs
Auch das Pandemiemanagement liegt im Themenspektrum der FortschrittsHubs. Die hier entwickelten und erprobten Lösungen sollen helfen, das Gesundheitssystem gegen künftige Krisen noch besser zu wappnen. Ebenso vielfältig wie die medizinischen Themen sind auch die technischen Lösungen, die dabei zum Einsatz kommen – das zeigt die folgende Auswahl:
Wie Digitale FortschrittsHubs funktionieren
Ausgangspunkt eines Hubs ist das Datenintegrationszentrum einer Uniklinik. Diese Zentren werden derzeit als IT-Infrastrukturen an fast allen Unikliniken im Rahmen der MII aufgebaut. Das Datenintegrationszentrum vernetzt sich mit regionalen Partnern – darunter Krankenhäuser, Arztpraxen, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie Rettungsdienste. Auch Forschungseinrichtungen und Krankenkassen sind Partner der Hubs. Sie alle teilen und nutzen ihre Daten gemeinsam. Wissenschaft, IT, Versorger, Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Patientinnen und Patienten arbeiten dabei eng zusammen.
Umfassender Datenschutz und Datensicherheit sind ein zentraler Erfolgsfaktor der MII und der Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit. Die freiwillige und informierte Einwilligung der Patientinnen und Patienten ist die Voraussetzung dafür, dass die Gesundheitsforschung und -versorgung ihre Daten nutzen dürfen. Ihre Einwilligung können die Patientinnen und Patienten jederzeit zurückziehen. Ausgewiesene IT-Expertinnen und Experten gewährleisten, dass die Einwilligungen sicher elektronisch dokumentiert und sorgfältig verwaltet werden. Bei all dem bindet die MII Datenschutzbeauftragte sowie Patientenorganisationen in ihre Planungen ein.
Ausführliche Portraits der FortschrittsHubs
Die folgenden Portraits der sechs vom BMBF geförderten Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit skizzieren, welche konkreten Anwendungsfälle welche Partner wo in Deutschland umsetzen:
CAEHR: Die Versorgung von Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen optimieren
DISTANCE: Krankheitsverläufe nach intensivmedizinischer Betreuung besser vorhersagen, gezielter therapieren
MIDIA-Hub: Bessere Nachsorge von Krebserkrankungen, optimierte Therapie gegen Multiple Sklerose
MiHUBx: ein digitales Ökosystem für Forschung, Diagnostik und Therapie
LeMeDaRT: Stadt, Land, Datenfluss
DECIDE: Versorgungsqualität in ländlichen Regionen verbessern