Die individualisierte Medizin hat zum Ziel, für jeden Bürger eine maßgeschneiderte Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten zu erreichen. Grundlage dafür sind Kenntnisse über individuelle Faktoren wie Lebensstil, Geschlecht und Alter, aber zunehmend auch genetische Veranlagung und weitere molekulare Charakteristiken. Gerade im Bereich der individualisierten Krebsbehandlung spielen genetische Informationen eine große Rolle. Hier besteht die Herausforderung darin, die heute oft recht umfangreichen genetischen Daten verlässlich auszuwerten und zu interpretieren. Das Verbundprojekt „BioToP“ ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Methoden und Werkzeuge für die individualisierte Medizin“. Ziel dieser Maßnahme ist die Entwicklung neuer Methoden für die Forschung und Entwicklung. Diese sollen eine Umsetzung der individualisierten Medizin zum Nutzen der Patienten ermöglichen. Dazu müssen sie eine breite Anwendbarkeit und übergeordnete Bedeutung haben. Ziel des Verbundprojektes „BioToP ist es, Datenformate und Auswertesoftware für genetische Informationen im Bereich der Krebsbehandlung zu vereinheitlichen. So können genetische Veränderungen im Körper auf verschiedenen Ebenen besser und schneller erkannt werden. Dies sind zum einen vererbbare Veränderungen, zum anderen genetische Varianten im Krebsgewebe. Letztere sind mögliche Angriffsstellen für Arzneimittel. Zudem können anhand der genetischen Informationen Infektionserreger nachgewiesen werden, die Mitverursacher der Erkrankung sein können. Die beschriebene Vereinheitlichung ist absolut notwendig, um verlässliche Aussagen mit klinischer Relevanz treffen zu können. Die entwickelten Methoden werden anderen Forschern zur Verfügung stehen. Sie sollen dazu beitragen, die Interpretation genetischer Informationen für den Bereich der Krebsbehandlung und darüber hinaus deutlich zu vereinfachen und zu verbessern.