Bakterielle Infektionen mit Carbapenemase-produzierenden Enterobacteriaceae (CPE) stellen ein zunehmendes Problem bei der Behandlung der Erkrankten dar. Eines der wenigen wirksamen Medikamente ist Ceftazidim/Avibactam. Erste klinische Daten deuten darauf hin, dass Ceftazidim/Avibactam eine bessere Wirksamkeit gegen CPE zeigt, wenn es kontinuierlich statt intermittierend verabreicht und mit einem weiteren Reserveantibiotikum (Fosfomycin) kombiniert wird. Ein evidenzbasiertes Dosierungsschema existiert derzeit nicht. Das übergeordnete Ziel des Konsortiums ist die Entwicklung und Implementierung eines Dosierungsschemas für Ceftazidim/Avibactam in Kombination mit Fosfomycin gegen CPE. Im Teilprojekt der Universität Hamburg werden die vielversprechendsten CPE-Isolate für eine Kombinationstherapie identifiziert. Anschließend werden in einem In-vitro-Infektionsmodell die Therapieverläufe von Ceftazidim/Avibactam und Fosfomycin nachgestellt und optimierte Therapien getestet. Diese Daten sowie tierexperimentelle und klinische Daten werden anschließend in pharmakokinetisch-pharmakodynamische Modellierungen integriert. Abschließend werden die Modelle in eine Dosierungssoftware implementiert und in einer Implementierungsstudie die patientenindividuell optimierten Therapien gegen die derzeitigen Standardtherapien getestet.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeitet ein internationales Konsortium an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.