Verbund

decipherPD

Als häufigste neurodegenerative Erkrankung mit Bewegungsstörungen trifft Parkinson bereits heute allein in Deutschland rund 400.000 - zumeist ältere - Menschen. Der demographische Wandel und die damit einhergehenden sozioökonomischen Veränderungen verdeutlichen diese Zahl und die Tragweite der Krankheit für unsere Gesellschaft weit über die medizinischen Aspekte hinaus. Obwohl genetische Ursachen für spezielle Formen von Parkinson identifiziert wurden, treten rund 90% der Fälle scheinbar spontan auf, entziehen sich genetischen Erklärungen und bleiben damit höchst rätselhaft. Es zeichnet sich vielmehr ein multifaktorieller Krankheitsverlauf ab, in dem zu genetischen Prädispositionen und Altersprozessen Risikofaktoren im Hinblick auf Lebensstil, Ernährung und Umwelt entscheidend beizutragen scheinen. In diesem komplexen Zusammenspiel entlang der Gen-Umwelt-Achse tritt das Epigenom zunehmend als zentraler Nexus hervor, der umweltbedingte Variablen in das genetische Programm und seine Regulation integriert. Daher wird mit decipherPD ein Multi-Omics-Ansatz angestrengt, der unterschiedlichste zelluläre Regulationsebenen aus verschiedenen Perspektiven unter Einfluss krankheitsassoziierter Umweltfaktoren profiliert. Ziel ist es, dabei aufzuklären, welche epigenetischen Veränderungen mit Parkinson einhergehen, welche Plastizität das Epigenom unter Einfluss von Umweltfaktoren aufweist und wie es modulierend auf den Pathomechanismus einwirkt.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekt Tübingen

Förderkennzeichen: 01KU1503A
Gesamte Fördersumme: 509.975 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Dr. Julia Schulze-Hentrich
Adresse: Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum, Institut für Medizinische Genetik und Angewandte Genomik
Calwerstr. 7
72076 Tübingen

Teilprojekt Tübingen

In diesem Teilprojekt werden in zwei komplementären SNCA-Mausmodellen für die  Parkinson-Krankheit die Charakterisierung von Genexpressions- und Histonmodifikations-Signaturen und die Plastizität epigenetischer Modifikationen unter Einfluss von Umweltfaktoren erforscht werden. Zudem erfolgt am Standort die Bioinformatische Aufbereitung der Datensätze hin zu einer system-medizinischen Integration und Analyse.

Abgeschlossen

Teilprojekt Göttingen

Förderkennzeichen: 01KU1503B
Gesamte Fördersumme: 273.509 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Tiago Outeiro
Adresse: Georg-August-Universität Göttingen, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Zentrum Neurologische Medizin, Neurodegeneration und Neurorestaurationsforschung
Waldweg 33
37073 Göttingen

Teilprojekt Göttingen

In diesem Teilprojekt werden Gehirnzellkulturen (LUHMES-Zellen) genutzt, um mittels RNA-Seq, ChIP-Seq und MeDIP-Seq parallel und hochauflösend Genexpression, Histon- Modifikationen und DNA-(Hydroxy-) Methylierung zu profilieren und Veränderungen über krankheitsassoziierte chemische Effektoren zu induzieren.