Die Häufigkeit der Neuerkrankungen von Asthma und Typ 1 Diabetes hat in den vergangenen Jahrzehnten ständig zugenommen. Als eine der wesentlichen Ursachen dafür wird die Veränderung von Umweltbedingungen verantwortlich gemacht. Insbesondere scheinen hier frühkindliche Infektionen eine Rolle zu spielen. Systematische wissenschaftliche Beobachtungen zur Ausbreitung dieser Krankheiten legen eine Interaktion von genetischer Veranlagung und äußeren Anstoßeffekten im Sinne einer Immunreaktion nahe. Somit ist nur logisch, dass Zellen des Immunsystems zunehmend in den Fokus der Untersuchungen zur Entstehung und zum Verlauf dieser Autoimmun-Erkrankungen gelangen. Umweltfaktoren und Verhaltensweisen beeinflussen das sogenannte Epigenom. Beim Epigenom handelt es sich um Veränderungen am Erbmolekül DNA, die die Ablesung der auf der DNA gespeicherten biologischen Informationen regulieren. Die Herausforderung ist es nun, die Gen-Orte und epigenetischen Mechanismen zu identifizieren, die mit der Anfälligkeit und Krankheitsentstehung einhergehen, um neuartige Ansätze für eine verbesserte Diagnose, Therapie und Verhinderung von Asthma und Typ 1 Diabetes zu schaffen. Der Verbund „RESET-AID; System-epigenomische Analyse von T-Zellen bei Autoimmun- und Entzündungs-Erkrankungen“ wird innerhalb der deutsch-französisch-kanadischen Fördermaßnahme "Epigenomik komplexer Erkrankungen" gefördert. An dem Verbund sind zwei deutsche, zwei französische und eine kanadische Forschungsgruppe beteiligt. Das Konsortium verfolgt einen system-medizinischen Ansatz, der die Krankheitsentstehung unter dem Einfluss von genetischen und Umweltfaktoren untersucht.