Die Zuckerkrankheit – und innerhalb dieser insbesondere der sogenannte Typ-2 Diabetes – ist eine sehr weit verbreitete Volkskrankheit bei Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter. Sie besteht in einer krankhaft erhöhten Konzentration von Zucker im Blut. Diese beruht auf einer fehlerhaften Steuerungswirkung des körpereigenen Hormons Insulin. Die sich über Jahre langsam entwickelnden Spätfolgen dieser häufig zusammen mit der Fettleibigkeit (Adipositas) auftretenden Erkrankung können beinahe jeden Bereich des Körpers ernstlich betreffen. Es kann zu negativen Blutgefäßveränderungen, Hautschäden, Sehstörungen, Nerven- oder Nierenschädigungen bis hin zu Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Dabei haben die beiden Krankheiten eine sich gegenseitig jeweils verstärkende negative Wirkung. Für die Betroffenen bedeutet das eine fortschreitende erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität. Wegen der medizinischen Komplexität und der weiten Verbreitung stellen diese beiden Erkrankungen auch eine enorme sozioökonomische Herausforderung dar.
Epigenetische Faktoren spielen bei der Entstehung der Zuckerkrankheit und der Fettleibigkeit eine wichtige Rolle. Umweltfaktoren und Verhaltensweisen beeinflussen die als Epigenom bezeichneten Veränderungen am Erbmolekül DNA und die Ablesung der auf ihm gespeicherten biologischen Informationen. Sie können so zur Krankheitsentstehung beitragen. Durch die Erforschung der epigenetischen Mechanismen und ihrer Wirkungsweise können neuartige Ansätze für eine verbesserte Diagnose, Therapie und Verhinderung der Zuckerkrankheit und der Fettleibigkeit geschaffen werden.