Förderkennzeichen: | 01EA1409F |
Fördersumme: | 120.000 EUR |
Förderzeitraum: | 2015 - 2018 |
Projektleitung: | PD Dr. Dietmar Krautwurst |
Adresse: |
Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA) Lise-Meitner-Str. 34 85354 Freising |
Es sollen zum ersten Mal biomimetische Aromarekombinate (BARs) als molekulare Sonden eingesetzt werden, um lebensmitteltypische, objektivierte Geruchsrezeptor-Aktivitätsmuster zu erhalten. Diese Aromarekombinate repräsentieren Lebensmittelaromen, die individuelle und altersabhängige Lebensmittelpräferenzen und -aversionen auslösen. Dabei soll auch untersucht werden, ob Einzelnukleotidpolymorphismus (SNP)-basierte Funktionsunterschiede chemosensorischer (CS) Rezeptorvarianten (Haplotypen) mit unterschiedlichen CSCS Phänotypen korreliert werden können. Als Modell für mögliche epigenetische Effekte auf Geruchsrezeptor-Genloci, ausgelöst durch Aromarekombinate, können Blutleukozyten dienen, da diese 96% der menschlichen Klasse-I Geruchsrezeptoren exprimieren. In zellbasierten Rezeptor-Signaltransduktionsassays, und nach Transfektion von cDNA-Expressionsplasmid-Bibliotheken von ca. 400 CS Rezeptoren, werden spezifische, auf Signalamplitude oder EC50 basierende Rezeptoraktivitätsmuster ("receptor barcodes”, RBCs) für attraktive und aversive lebensmitteltypische BARs gemessen. Mit dem gleichen Ansatz sollen auch RBCs für die Einzelkomponenten der verwendeten BARs etabliert werden. Aus individuellen Speichelproben der vier ENABLE Lebensalter-Studiengruppen erfolgt die Aufreinigung genomischer DNA. Die proteinkodierenden Regionen derjenigen CS-Rezeptoren, die durch BARs, bzw. deren Einzelkomponenten aktiviert wurden, werden aus den individuellen DNA-Proben durch PCR amplifiziert, subkloniert und sequenziert. Die Sequenzen aller erhaltenen CS-BAR-Rezeptorvarianten werden durch Abgleich mit diversen Datenbanken hinsichtlich ihrer SNPs analysiert, und im Testzellsystem hinsichtlich ihrer Funktionalität getestet. Epigenetische Tests, die z. B. das Methylierungsmuster von DNA untersuchen, werden an genomischer DNA aus isolierten Blutleukozyten durchgeführt, da diese ca. 12% aller Geruchsrezeptoren und alle Geschmacksrezeptoren exprimieren.