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NutriAct: Ernährungsintervention für gesundes Altern

Im hohen Alter noch fit und gesund zu sein, ist ein hoher Wert für viele Menschen. Ein wesentlicher Faktor hierfür ist eine gesunde Ernährung. Menschen, die sich in ihrem Lebens-verlauf gut und gesund ernähren, sind im Alter seltener krank. Aber wie ist gesunde Ernährung genau definiert? Wie gesund ernähren sich ältere Menschen in Deutschland? Würden sie neue Ernährungsempfehlungen überhaupt annehmen?

Das Kompetenzcluster „NutriAct – Ernährungsintervention für gesundes Altern“ untersucht diese Fragen im Raum Berlin-Potsdam. Ziel ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für altersgerechte Ernährungsinterventionen und -empfehlungen zu schaffen. Außerdem sollen neue Lebensmittel entwickelt werden, die eine gesunde Ernährung ermöglichen. Das Cluster fokussiert hierbei insbesondere auf die Bevölkerung im mittleren Alter (50-70 Jahre), um ein gesundes Altern jenseits des 70. Lebensjahres zu fördern. Hierzu werden die neurobio-logische, psychologische, soziale und familiäre Basis der Nahrungswahl und insbesondere deren Einflussfaktoren innerhalb der Familienstrukturen analysiert. Zusätzlich wird erforscht, ob soziokulturelle Faktoren Geschmackspräferenzen und Ernährungspraktiken beeinflussen. Eine zentrale Frage ist dabei, welche Bedeutung geschlechtsspezifische Effekte im Zusammenhang mit den Geschmacksorientierungen innerhalb einer Partnerschaft haben. Außerdem wird untersucht, inwiefern Umbruchsmomente, wie der Übergang in den Ruhe-stand, die Trennung oder eine Krankheit die Ernährungspraktiken beeinflussen. Auf Basis der Ernährungsmuster-Analysen sollen realistisch umsetzbare Ernährungsempfehlungen erarbeitet werden. Zentrales Element des Cluster ist eine Interventionsstudie, in der Wirksamkeit, Adhärenz und Akzeptanz des „NutriAct“-Ernährungsmusters reich an pflanzlichen Proteinen, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren systematisch geprüft wird. Darauf aufbauend werden neue, gesunde und schmackhafte Lebensmittel entwickelt, die vom Verbraucher akzeptiert werden. Begleitend werden neue Biomarker identifiziert werden, die die Wirkungen einer bestimmten Nahrung auf den Gesundheitszustand, insbesondere im Alter, vorhersagen.

http://www.nutriact.de/

Teilprojekte

Abgeschlossen

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Förderkennzeichen: 01EA1806A
Gesamte Fördersumme: 2.579.800 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Tilman Grune
Adresse: Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Ziel ist es Ernährungsmuster und die Rolle der Familie bei der Nahrungsauswahl der Bevölkerung in Berlin-Potsdam im Alter zwischen 50-70 zu identifizieren. In einer Interventionsstudie mit 500 Probanden (je 250 DIfE/Charité) werden Produkte mit regionalen Komponenten (Rapsöl, pflanz. Protein, Ballaststoffe) und deren Akzeptanz beim Verbraucher/Probanden untersucht und Biomarker analysiert/identifiziert. Daraus lassen sich Strategien zur besseren Akzeptanz neuer Produkte und zur Umsetzung von Leitlinien für eine gesündere Ernährung ableiten. Das DIfE wird in der zweiten Förderphase im NutriAct Kompetenzcluster an allen Teilprojekten (TP1-4, Z1, Z2) und dem Management, teils federführend, beteiligt sein. Ziel des DIfE im NutriAct-Kompetenzcluster Berlin-Potsdam ist die Bündelung interdisziplinärer, wissenschaftlicher Kompetenz der Ernährungsforschung in der Region Berlin-Potsdam unter Einbindung von Unternehmen zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Basis für altersorientierte Ernährungsinterventionen und Ernährungsempfehlungen, der Erforschung von Strategien zur erfolgreichen Umsetzung der erarbeiteten Ernährungsempfehlungen und der Entwicklung von Produkten für eine altersorientierte gesunde Ernährung. Die Arbeiten aus der ersten Förderperiode sollen nun weiter fortgeführt und ausgewertet werden. Neue Forschungsansätze und -methoden werden integriert. Dies soll zur Sichtbarkeit und Wahrnehmung von NutriAct (national und international) beitragen. Ebenso sind gemeinsame Arbeiten mit den anderen Ernährungsclustern geplant.

Abgeschlossen

Universität Potsdam

Förderkennzeichen: 01EA1806B
Gesamte Fördersumme: 1.055.437 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Tanja Schwerdtle
Adresse: Universität Potsdam, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ernährungswissenschaft, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie
Arthur-Scheunert-Allee 114 - 116
14558 Nuthetal

Universität Potsdam

Die Universität Potsdam wird sich im Kompetenzcluster mit befragungsbasierten und experimentellen Untersuchungen zur psychosozialen Basis hinsichtlich der Nahrungsauswahl beschäftigen (Projekt 2, Food Choices) und dabei die Daten der neu aufgebauten Familienkohorte nutzen. Das zentrale wissenschaftliche Projekt ist die Bestimmung von Expositions- und Effekt-Biomarkern (Projekt 3, Biomonitoring) von Probanden der NutriAct Interventionsstudie (Projekt Z2), der MoKaRi Intervention in enger Kooperation mit NutriCard sowie der ProAid Studie in Zusammenarbeit mit der NutriAct Nachwuchsgruppe. Es wird untersucht, inwieweit sich Biomarker in Abhängigkeit der Ernährung positiv auf den Gesundheitsstatus auswirken bzw. ein Indikator dafür sind. Die Biomarkeranalyse zusammen mit der Auswertung der Interventionsstudien soll eine wissenschaftliche Basis für altersorientierte Ernährungsempfehlungen und die Entwicklung von Produkten für eine altersorientierte gesunde Ernährung bilden. Die Universität Potsdam stellt den Projektsprecher für Projekt 3 und beteiligt sich an zwei wissenschaftlichen Teilprojekten (9 von 22 work packages), dem Netzwerkmanagement und der Förderung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Abgeschlossen

Technische Universität Berlin

Förderkennzeichen: 01EA1806C
Gesamte Fördersumme: 527.749 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Cornelia Rauh
Adresse: Technische Universität Berlin, Fakultät III Prozesswissenschaften, Fachgebiet Lebensmittelbiotechnologie und -prozeßtechnik
Königin-Luise-Str. 22
14195 Berlin

Technische Universität Berlin

NutriAct bündelt auch mit Hilfe der Technischen Universität Berlin wissenschaftliche Kompetenz im Raum Berlin-Potsdam. Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland konzentriert sich NutriAct darauf, neue Ernährungsstrategien für die Bevölkerung zwischen 50-70 Jahren zu finden, die ein gesundes Altern unterstützen.

Abgeschlossen

Charité - Universitätsmedizin Berlin

Förderkennzeichen: 01EA1806D
Gesamte Fördersumme: 1.914.062 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2021
Projektleitung: Prof. Knut Mai
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Medizinische Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Charité - Universitätsmedizin Berlin

NutriAct bündelt wissenschaftliche Kompetenz im Raum Berlin-Potsdam mit der Bevölkerung zwischen 50 und 70 Jahren als Zielgruppe. Hierfür wird die in der 1. Förderperiode erfolgreich implementierte klinische randomisierte Studie fortgeführt und abgeschlossen. In der Studie soll die Auswirkung auf altersbezogener Veränderung des metabolischen und kardiovaskulären Systems sowie der kognitiven Funktion erfasst werden. Zudem werden verschiedene Biomarker hinsichtlich ihrer Veränderung unter den spezifischen Ernährungsformen und deren Assoziation zu metabolischen und kardiovaskulären Veränderungen analysiert. Die hierbei erhobenen Daten werden für die Entwicklung von Ernährungsempfehlung für die Bevölkerungsgruppe zwischen 50 und 70 Jahren in Deutschland genutzt werden können. Des Weiteren werden Ernährungsgewohnheiten im Lebensverlauf untersucht. Prozesse der Nahrungswahl werden im familialen Kontext und der Einfluss soziokultureller Merkmale wie der soziale Hintergrund oder die Geschlechtszugehörigkeit analysiert. Außerdem werden hemmende und unterstützende Faktoren für Verhaltensänderungen identifiziert. Flankierend wird das Konzept einer E-health Applikation entwickelt und hinsichtlich ihrer Nutzerakzeptanz evaluiert. Die Applikation soll Entscheidungsfindungen der Zielgruppe für einen gesunden Lebensmitteleinkauf unterstützen. Auf Basis der gebündelten interdisziplinären Ergebnisse werden Strategien zur besseren Akzeptanz von Produkten mit regionalen Komponenten entwickelt und damit zu einer gesunden Ernährung im Alter beigetragen.

Abgeschlossen

Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.

Förderkennzeichen: 01EA1806E
Gesamte Fördersumme: 104.979 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Monika Schreiner
Adresse: Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ), PB 3 Gartenbau, Umwelt und der Verbraucher, 3.1 Bioaktive Sekundärstoffe in der Interaktion Pflanze-Umwelt
Theodor-Echtermeyer-Weg 1
14979 Großbeeren

Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.

Vom Verbraucher werden zunehmend Lebensmittel mit erhöhten Gehalten an gesundheitsfördernden Inhaltstoffen nachgefragt und gesundheitliche Aspekte spielen bei der Kaufentscheidung von Lebensmitteln eine immer wichtigere Rolle. Die Ernährungsansprüche ändern sich zudem mit dem Alter - dies ist bei der Entwicklung maßgeschneiderter Lebensmittel für Senioren zu beachten. Für diese altersadäquaten Lebensmittel werden regional angebautes Gemüse, Beerenfrüchte und Kräuter als natürliche und zudem frische Lebensmittel/Zutaten verwendet. Basierend auf dem bereits vom IGZ in der ersten Förderperiode entwickelten Sprossen- und Gemüsebrot sollen weitere pflanzenbasierte Produkte wie Pestos, Marinaden und Brotaufstriche angereichert mit ausgewählten Sekundärmetaboliten, ungesättigten Fettsäuren und auch Vitaminen (B, C, E, K) entwickelt werden. Das IGZ will dazu beitragen, dass Metabolitprofil dieser natürlichen Lebensmittel entsprechend den altersbedingt veränderten Bedürfnisse zu optimieren. Das Vorhaben ist Teil des Kompetenzclusters Ernährungsforschung "NutriAct" und arbeitet im Teilvorhaben 3 "Biomonitoring" und im Teilvorhaben 4 "Neue Produkte" zur Auswahl neuer, spezifischer Rohmaterialien für die Entwicklung von Produkt Innovationen, die auf die Ernährungsbedürfnisse der älteren Mitbürger zugeschnitten sind.

Abgeschlossen

Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V.

Förderkennzeichen: 01EA1806F
Gesamte Fördersumme: 71.870 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2021
Projektleitung: Dr.-Ing. Oliver Schlüter
Adresse: Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB), Abt. für Technik im Gartenbau
Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam

Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V.

Das ATB wird die Möglichkeit des Einsatzes von gewonnenen Fraktionen aus Indischen Flohsamen (Plantago ovata) zur Anreicherung neuartig entwickelter Lebensmittelsysteme und Produkte mit Pflanzen basierten Proteinen, ungesättigten Fettsäuren oder faserreichen Fraktionen untersuchen. Diese Lebensmittelsysteme sollen für eine altersspezifische und maßgeschneiderte Ernährung entwickelt und hinsichtlich ihrer Konsumenten Akzeptanz beurteilt werden. In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern wird hierzu ein interdisziplinärer und übergreifender Forschungsansatz gewählt, bei dem sowohl die Eigenschaften der Rohwaren als auch die finalen Produktgruppen für eine spätere Realisierung herangezogen werden. Die Arbeiten des ATB zielen hauptsächlich auf die eingehende Charakterisierung des Rohstoffes hinsichtlich des Inhaltsstoff Profils und der technofunktionellen Eigenschaften ab. Dabei sollen Applikationsmöglichkeiten zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit wertgebender Inhaltsstoffe, der Textur, der Sensorik Eigenschaften und der physikochemischen Stabilität zur Erweiterung der Produktpalette aufgedeckt werden.

Abgeschlossen

Institut für Lebensmittel- u. Umweltforschung e.V.

Förderkennzeichen: 01EA1806G
Gesamte Fördersumme: 118.010 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2021
Projektleitung: Alexander Voß
Adresse: Institut für Lebensmittel- u. Umweltforschung e.V.
Arthur-Scheunert-Allee 40/41
14558 Nuthetal

Institut für Lebensmittel- u. Umweltforschung e.V.

NutriAct bündelt wissenschaftliche Kompetenz im Raum Berlin-Potsdam. Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland konzentriert sich NutriAct darauf, neue Ernährungsstrategien für die Bevölkerung zwischen 50-70 Jahren zu finden, die ein gesundes Altern unterstützen.

Abgeschlossen

Anwendbarkeit der In-Memory-Technologie für die Kombination und Analyse von Ernährungs- und Nährstoffdaten

Förderkennzeichen: 01EA1806H
Gesamte Fördersumme: 79.734 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Dr. Matthieu-P. Schapranow
Adresse: Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH
Prof.-Dr.-Helmert-Str. 2-3
14482 Potsdam

Anwendbarkeit der In-Memory-Technologie für die Kombination und Analyse von Ernährungs- und Nährstoffdaten

Ziel des Teilprojekts ist die Anwendung der mit dem Innovationspreis ausgezeichneten In-Memory-Technologie als Grundlage für die Kombination und Analyse komplexer Nährstoff- und Ernährungsdatenbanken. Dazu wird ein konkreter Software-Prototyp gemeinsam mit Experten der entsprechenden Fachrichtung konzipiert, um die Kombination, Analyse von Ernährungsdaten sowie die exemplarische Anwendung von Analysemethoden für ein Bewertungssystem zu demonstrieren. Das macht die Kombination der Resultate mit weiteren Datenquellen und die Einordnung in Vergleichsdaten erforderlich. Die prototypische web-basierte Anwendung wird dem ausgewählten Nutzerkreis zugänglich gemacht und mit ihnen evaluiert, um künftige Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Anwendung soll unabhängig vom Typ des Endgeräts, ob stationärer Desktop-Computer oder mobiles Endgerät, nutzbar sein. Ebenso werden Funktionalitäten, die unabhängig vom konkreten Anwendungsfall des NutriAct-Konsortiums anwendbar sind, auch den anderen Konsortialpartnern und Konsortien mit ähnlichem Forschungsschwerpunkt zugänglich gemacht, um eine flächendeckende Anwendung von Erkenntnissen in kurzer Zeit zu ermöglichen.

Abgeschlossen

Nachwuchsgruppe ProAID: Proteinoxidation als Indikator des Alterungsphänotyps und Target einer individualisierten Ernährungsintervention

Förderkennzeichen: 01EA1706
Gesamte Fördersumme: 2.465.591 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2023
Projektleitung: Dr. Andrea Henze
Adresse: Universität Potsdam, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ernährungswissenschaft, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie
Arthur-Scheunert-Allee 114 - 116
14558 Nuthetal

Nachwuchsgruppe ProAID: Proteinoxidation als Indikator des Alterungsphänotyps und Target einer individualisierten Ernährungsintervention

Die Forschungsvorhaben der Nachwuchsgruppe basieren auf der Hypothese, dass oxidative Modifikationen körpereigener Proteine sowohl positive als auch negative Effekte der Ernährung auf den individuellen Alterungsprozess und damit verbundene altersbedingte Erkrankungen vermitteln. Es ist daher das Ziel, oxidative Proteinmodifikationen zu identifizieren, die mit dem Alterungsprozess und/ oder altersbedingten Erkrankungen assoziiert sind und deren Bildung auf den Einfluss der Ernährung zurückgeführt werden kann. Aufbauend auf diese Erkenntnisse sollen Ernährungsstrategien entworfen werden, die über diesen Mechanismus den Alterungsprozess individuell beeinflussen können. Die Arbeitsziele der Nachwuchsgruppe werden regelmäßig den aktuellen Erkenntnissen angepasst.

Abgeschlossen

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Förderkennzeichen: 01EA1408A
Gesamte Fördersumme: 2.422.997 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Tilman Grune
Adresse: Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Das Vorhaben identifiziert Ernährungsmuster und die Rolle der Familie bei der Nahrungsauswahl bei der Bevölkerung zwischen 50-70 Jahren in Berlin-Potsdam. In einer Interventionsstudie mit 500 Probanden wird die gesundheitsförderliche Wirkung von Produkten mit regionalen Komponenten (Rapsöl, pflanzliches Protein, Ballaststoffe) und deren Akzeptanz beim Verbraucher / Probanden untersucht und es werden Biomarker analysiert. Daraus lassen sich Strategien zur besseren Akzeptanz neuer Produkte und zur Umsetzung von Leitlinien für eine gesündere Ernährung ableiten. Ziel von Teilprojekt A ist die systematische Erhebung, Einschätzung und Auswertung von Ernährungsmustern sowie deren Akzeptanz und Einfluss auf die Gesundheit. Darüber hinaus werden die Rolle der Umwelt / familiäre Prägung sowie physiologische und neurobiologische Aspekte der Nahrungsauswahl bearbeitet (Projekt B). Dabei werden bestehende Infrastrukturen genutzt. Zentrales Projekt ist die Durchführung einer Interventionsstudie (Projekt C) mit 500 Probanden in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin und Industriepartnern, um Produkte mit regional verfügbaren Komponenten auf ihre gesundheitsförderliche Wirkung hin zu untersuchen. Die Produktentwicklung leitet die TU Berlin. Eckpunkte für das "NutriAct"-Ernährungsmuster sind: ungesättigte Fettsäuren / Rapsöl, Erhöhung des Anteils von pflanzlichen Proteinen und Ballaststoffen und ein niedriger glykämischer Index. Die Bestimmung von Biomarkern des Alterns und mikrobiellen Biomarker im Darm von Probanden einer bestehenden Kohorte (EPIC-Kohorte) und der Interventionsstudie ist Kernthema des Teilprojektes D. Es soll dabei untersucht werden, in wieweit sich Biomarker in Abhängigkeit der Ernährung positiv auf den Gesundheitsstatus auswirken bzw. ein Indikator dafür sind. Ferner wird die toxikologische Prüfung der im Teilprojekt E entwickelten Produkte durchgeführt.

Abgeschlossen

Universität Potsdam

Förderkennzeichen: 01EA1408B
Gesamte Fördersumme: 1.029.893 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Tanja Schwerdtle
Adresse: Universität Potsdam, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ernährungswissenschaft, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie
Arthur-Scheunert-Allee 114 - 116
14558 Nuthetal

Universität Potsdam

Die Universität Potsdam möchte untersuchen in wieweit sich Biomarker in Anhängigkeit der Ernährung und des Alters positiv auf den Gesundheitsstatus auswirken, bzw. ein Indikator dafür sind. Eine weitere zentrale Fragestellung betrifft die Nahrungsauswahl. Die Universität Potsdam wird sich im NutriAct Cluster insbesondere mit Untersuchungen zu sozialen und psychologischen Faktoren für die Nahrungsauswahl beschäftigen und dabei bereits bestehende Infrastrukturen wie z. B. die EPIC-Potsdam Kohorte nutzen. Das zentrale wissenschaftliche Projekt ist die Bestimmung von Effekt- und Expositionsbiomarkern von Probanden der EPIC-Kohorte und der NutriAct-Interventionsstudie. Die Universität Potsdam übernimmt des Weiteren Aufgaben im Clustermanagement, insbesondere in der Förderung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Abgeschlossen

Technische Universität Berlin

Förderkennzeichen: 01EA1408C
Gesamte Fördersumme: 809.568 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Cornelia Rauh
Adresse: Technische Universität Berlin, Fakultät III Prozesswissenschaften, Fachgebiet Lebensmittelbiotechnologie und -prozesstechnik
Königin-Luise-Str. 22
14195 Berlin

Technische Universität Berlin

Die TUB leitet Projekt E und ist darüber hinaus am Cluster- und Innovationsbüro beteiligt. In Projekt E sollen neuartige und nachhaltige Wege zur Gewinnung etablierter pflanzlicher Rohstoffe aufgezeigt werden. Innovative Verarbeitungsmöglichkeiten werden genutzt um den Einsatz dieser Rohstoffe im Lebensmittel voranzutreiben und so einen Beitrag zu einer gesunden Ernährung zu leisten, insbesondere im Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse der älteren Bevölkerung. Diese reichen von einer maßgeschneiderten Nährstoffzusammensetzung bis hin zu angepassten Produktstrukturen und -rezepturen, z. B. besondere sensorische Eigenschaften. Ziel ist es, Prozess-Struktur-Funktions-Zusammenhänge zu nutzen um maßgeschneiderte Lebensmittel mit verbessertem Nährwert und einer hohen sensorischen Akzeptanz bei älteren Konsumenten herzustellen. Zur Erstellung von Prozess-Struktur-Funktionszusammenhängen werden zu Beginn des Projektes zunächst Untersuchungen an Einzelkomponenten-Systemen (Proteine, Lipide, Kohlenhydrate) durchgeführt. Es erfolgt hier ebenfalls eine Bewertung hinsichtlich der mikrobiellen und toxikologischen Sicherheit der Produkte. Im weiteren Verlauf werden die Systeme durch Kombination der Einzelkomponenten bis hin zu komplexen Lebensmittelsystemen ausgebaut. Eine enge Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie ermöglicht weiterhin die Entwicklung von Produkten, die die Kriterien des NutriAct Ernährungsmusters erfüllen.

Abgeschlossen

Universitätsmedizin Berlin

Förderkennzeichen: 01EA1408D
Gesamte Fördersumme: 832.000 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Joachim Spranger
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Medizinische Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Universitätsmedizin Berlin

Die Charité ist maßgeblich an der Interventionsstudie beteiligt, in der die Ernährung nach den Richtlinien der DGE mit der Nutriact-Ernährung verglichen wird. Letztere ist vor allem durch eine Anreicherung mit ungesättigten Fettsäuren (Rapsöl), Erhöhung des Proteinanteils (primär pflanzliche Proteinquellen), Erhöhung der Zufuhr an Ballaststoffen, geringer glykämischer Index und Reduktion der Kohlehydrataufnahme gekennzeichnet. Im Studienzentrum Charité sollen ca. 250 Probanden rekrutiert werden, die dann im Rahmen der Studie umfangreich betreut und ärztlich untersucht werden. Insbesondere finden Ernährungsberatungen und Begleitung statt und es werden verschiedene metabolische und kardiovaskuläre Untersuchungen durchgeführt sowie Proben für spätere Analysen entnommen. Zudem werden Strukturen aufgebaut, die die Möglichkeit für eine praxisorientierte und individuelle Schulung bieten. Dabei soll eine Modifikation des Ernährungsverhalten sowohl im Rahmen von Gruppensitzungen als auch individuellen Einzelsitzungen erreicht werden. Darüber hinaus ist die Charité an der Untersuchung der sozialen und familiären Einflussfaktoren auf die Ernährungsgewohnheiten beteiligt (Projekte A und B). Hierzu werden zwei qualitative Interviewstudien durchgeführt, die die soziokulturellen und familiären Faktoren bei der Wahl von Lebensmitteln und bei gezielten Ernährungsumstellungen untersuchen.

Abgeschlossen

Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ)

Förderkennzeichen: 01EA1408E
Gesamte Fördersumme: 100.744 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Monika Schreiner
Adresse: Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ), PB 3 Gartenbau, Umwelt und der Verbraucher, 3.1 Bioaktive Sekundärstoffe in der Interaktion Pflanze-Umwelt
Theodor-Echtermeyer-Weg 1
14979 Großbeeren

Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ)

Vom Verbraucher werden zunehmend Lebensmittel mit erhöhten Gehalten an gesundheitsfördernden Inhaltstoffen nachgefragt und gesundheitliche Aspekte spielen bei der Kaufentscheidung von Lebensmitteln eine immer wichtigere Rolle. Die Ernährungsansprüche ändern sich zudem mit dem Alter - dies ist bei der Entwicklung maßgeschneiderter Lebensmittel für Senioren zu beachten. Gemüse und Kräuter können hierbei als natürliche und zudem frische und unverarbeitete Lebensmittel zu einer altersadäquaten Diät beitragen. Sie sind damit auch eine Alternative bzw. ein Supplement zu verarbeiteten Produkten und können die seniorengerechte Diät um die natürliche Komponente erweitern. In diesem Kontext will das Vorhaben dazu beitragen, das Metabolitprofil dieser natürlichen Lebensmittel  insbesondere bei pflanzlichen Proteinen, ungesättigten Fetten und Ballaststoffen aber auch bei ausgewählten Sekundärmetaboliten entsprechend den altersbedingt veränderten Bedürfnissen zu optimieren. Das Vorhaben ist Teil des Kompetenzclusters Ernährungsforschung "NutriAct" und arbeitet hier im Teilprojekt E - "Neue Produkte" zur Auswahl neuer, spezifischer Rohmaterialien für die Entwicklung von Produktinnovationen, die auf die Ernährungsbedürfnisse der älteren Mitbürger zugeschnitten sind. Über gezielte Variationen von physikalischen und chemischen Einflussgrößen (z. B. Licht, Signalmoleküle) wird bei ausgewählten Gemüse-Sprossen und Kräutern in planta ein Metabolitprofil im Hinblick auf pflanzliche Proteine, ungesättigte Fette, Ballaststoffe und Sekundärmetabolite generiert. Dabei sollen zwei Meilensteine umgesetzt werden: 1) Identifizierung von Gemüse- und Kräuterarten auf der Basis eines genotypischen Screenings mit konstitutiv relativ hohen Gehalten an den gewünschten Primär- und Sekundärmetaboliten und 2) Auswahl geeigneter Einflussgrößen zur gezielten Generierung des gewünschten Metabolitprofils.

Abgeschlossen

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e. V. (ATB)

Förderkennzeichen: 01EA1408F
Gesamte Fördersumme: 147.501 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Dr.-Ing. Oliver Schlüter
Adresse: Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB), Abt. für Technik im Gartenbau
Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e. V. (ATB)

Die Anwendung von kalten Atmosphärendruckplasmen im Bereich der Lebensmittelverarbeitung ist prinzipiell neu. Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen daher u. a. die Möglichkeiten der gezielten Plasmaapplikation zur gewünschten Beeinflussung von Produkteigenschaften, wie zum Beispiel Eigenschaften von Pflanzen-basierten Proteinen, ungesättigten Fettsäuren oder faserreichen Fraktionen für eine altersspezifische und maßgeschneiderte Ernährung untersucht werden. In enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern wird hierzu ein interdisziplinärer und übergreifender Forschungsansatz gewählt, bei dem sowohl die Eigenschaften der Rohwaren als auch die finalen Produktgruppen für eine spätere Realisierung herangezogen werden. Zunächst werden die Prozess-Produkt-Wechselwirkungen auf Einzelkomponenten (Protein, Fette, Fasern) für die Experimentalstudien und zur Auslegung der Verfahrensparameter herangezogen. Im Anschluss erfolgt die Untersuchung anhand komplexer Modellsysteme (Mischmatrices). Der Verfahrenserfolg der Plasmaanwendung kann dabei u. a. durch die Zusammensetzung der Arbeitsgase, der gewählten Behandlungszeiten und -temperatur sowie der verwendeten Energieeinträge beeinflusst werden. Neben dem Prozessmonitoring (mittels optischer Emissionsspektroskopie) wird besonders die Gewinnung und Prozessierbarkeit einzelner Fraktionen unter der Berücksichtigung der Produktsicherheit mit ausgewählten Analysetechniken (z. B. MALDI-TOF MS, Ramanspektroskopie, konvokale Laserscanningmikroskopie, etc.) untersucht.

Abgeschlossen

Institut für Lebensmittel- u. Umweltforschung e.V.

Förderkennzeichen: 01EA1408G
Gesamte Fördersumme: 239.000 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Alexander Voß
Adresse: Institut für Lebensmittel- u. Umweltforschung e.V.
Arthur-Scheunert-Allee 40/41
14558 Nuthetal

Institut für Lebensmittel- u. Umweltforschung e.V.

Aufgabe des ILU ist die Entwicklung einschließlich Rezeptur- und Technologieerprobung von gut verzehrfähigen Lebensmittelprototypen, die auf spezifische Anforderungen der Projektpartner in NutriAct ausgerichtet sind. Beginnend mit Rohstoffrecherche wird ILU diese Aufgaben in Kooperation realisieren (qualitative Anforderungen, Verfügbarkeit, analytische Bewertung, Preis, Verarbeitungseigenschaften). Darauf aufbauend werden technologische Versuche zur Herstellung von Applikationsmustern mit besonders guten sensorischen Eigenschaften durchgeführt, belegbar durch Tests mit Projektpartnern und Produzenten. Entsprechend der Vorgaben der Projektpartner - insbesondere DIfE- bezüglich zu erreichender Mindest- und Höchstgehalte an ernährungsphysiologisch relevanten Basiskomponenten (Protein-, Fett-, Ballaststoffgehalt) sowie spezifischer Inhaltsstoffe (Fettsäuren, Aminosäuren, löslicher/unlöslicher Ballaststoffe, Aromen, Farben) werden die Verarbeitbarkeit und die Rezepturoptimierung geprüft und realisiert. Dazu werden mit den eingebundenen Unternehmen Rohstoffe und Zusatzkomponenten hinsichtlich der Nutzbarkeit getestet. Kriterien hierzu sind: max. möglicher Anteil der Stoffe im Endprodukt, Einfluss der Stoffe auf Sensorik, Lagerstabilität der Stoffe und  Bioverfügbarkeit.