Das Kompetenzcluster „enable“, in dem sich vier Hochschulen, drei Forschungs-einrichtungen und verschiedene Unternehmen aus der Lebensmittelbranche aus der Region München - Freising - Nürnberg zusammengeschlossen haben, möchte neue Strategien erarbeiten, damit sich Menschen in den unterschiedlichen Alters- und Lebensphasen (von der Geburt bis ins hohe Alter) gesünder ernähren. Das enable-Cluster trägt dazu bei, das Zusammenspiel verschiedenster Faktoren von Ernährung und Stoffwechsel zu ent-schlüsseln. Im Cluster werden „Frühindikatoren für Adipositas“ untersucht. Hierzu erfolgt die Identifizierung von Risikoindikatoren zum Zeitpunkt der Geburt und in den ersten Lebens-monaten bei Nachkommen adipöser Mütter. Bereits verfügbare Biomaterialien und Daten der Mutter-Kind-Studie PEACHES, die etwa 1 700 Mütter und ihre Kinder langfristig untersucht, werden verwendet. Es werden u. a. Metabolite im Nabelschnurblut identifiziert, die als Kandidatenmarker dienen. Durch die Untersuchungen soll zukünftig eine Beurteilung von zielgerichteten, präventiven Ernährungskonzepten während der Schwangerschaft und/oder im frühen Säuglingsalter ermöglicht werden. Im Cluster werden außerdem gesundheits-förderliche und gleichzeitig schmackhafte Ballaststoff angereicherte Lebensmittel entwickelt und getestet. Diese sind an den besonderen Bedarf der Verbraucherinnen und Verbraucher angepasst. Des Weiteren erfolgt zur Thematik „Ballaststoffangereicherte Lebensmittel“ eine funktionale Charakterisierung spezieller Ballaststofftypen in Bezug auf den Glucose-Stoffwechsel. Die Effekte verschiedener Ballaststoffe und ihrer Kombinationen auf die Glucose Freisetzung werden im menschlichen Dünndarm untersucht. Zur Prävention von Mangelernährung und Dehydrierung im Alter werden Interventionsstrategien zur Sicherung einer ausreichenden Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr von älteren Personen in Pflegeheimen erforscht. Dazu werden verschiedene Strategien zu einem individualisierten multimodalen Ernährungskonzept kombiniert und technische Unterstützungsmaßnahmen für das Essen und Trinken entwickelt, um die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr zu verbessern. Dieses Ernährungskonzept wird in zwei bis drei Pflegeheimen implementiert und umgesetzt und der Effekt auf die Energie-, Protein- und Flüssigkeitszufuhr sowie auf das Körpergewicht, die körperliche Funktionalität und die Lebensqualität im Vergleich zur bisher üblichen Versorgung untersucht. Weiterhin werden die Möglichkeiten neuer Informations- und Kommunikationstechnologien genutzt, um die gesunden Lebensmittel sowie eine gesunde Ernährungsweise gezielt zu bewerben. Hierdurch soll der Entstehung ernährungsbedingter Krankheiten in den verschiedenen Altersgruppen frühzeitig vorgebeugt werden.