Bei fast allen chronischen Erkrankungen entsteht mit Fortschreiten der Erkrankung Narbengewebe (Organfibrose) in den betroffenen Organsystemen. Schätzungen zufolge hängen nahezu 50% der Todesfälle in den Industriestaaten mit der Entstehung von Narbengewebe zusammen.
Das FibroMap Konsortium will neue Methoden der Einzelzell-RNA-Sequenzierung, der Epigenetik und der multiplen Bildgebung nutzen, um eine dreidimensionale Gewebekarte von Narbengewebe beim Menschen und im Maus-Tiermodell zu erstellen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fokussieren sich hierbei zunächst auf die Niere und das Knochenmark. Ziel ist es, neue therapeutische Zielstrukturen und prädiktive Biomarker zu identifizieren. Am Ende des Projektes sollen folgende wichtige klinische Fragestellungen beantwortet werden:
1) Identifikation von Zellen, die in frühen Stadien der Narbenbildung vorhanden sind. Sie könnten zukünftig zu einer früheren und genaueren Diagnostik beitragen.
2) Entwicklung von Methoden, um den Verlauf der Erkrankung und die damit verbundenen Risiken besser einschätzen zu können.
3) Identifikation neuer therapeutischer Zielstrukturen
4) Entwicklung neuer bioinformatischer Analysemethoden, welche möglicherweise auch in anderen Erkrankungsmodellen eingesetzt werden können.