Es gibt große Fortschritte bei der Behandlung des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom). Jedoch entwickelt die Mehrheit der Patienten Metastasen im Gehirn, die Resistenzen gegen die konventionellen Behandlungsstrategien ausbilden und somit schließlich zum Tode führen. Es wird vermutet, dass eine epigenetische Reprogrammierung von Melanom-Hirnmetastasen bei der Entwicklung dieser Resistenz eine große Rolle spielt. Diese epigenetischen Veränderungen sind aber bisher nicht gut erforscht.
Daher soll die Analyse von Multi-Omics-Daten von patientenspezifischen Melanom-Metastasenpaaren (Hirn vs. Nichthirn) durchgeführt werden, um neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Therapieresistenzen der Hirnmetastasen zu gewinnen. Erste Vergleiche bei einer kleinen Kohorte ergaben Unterschiede, die potenziell therapierelevant sein könnten. Jetzt soll ein hoch innovativer, systemmedizinischer Ansatz entwickelt werden, der verschiedene Methoden aus den Bereichen der medizinischen Bioinformatik, Dermatoonkologie, Immunologie und Neuroonkologie synergistisch verknüpft, um neue Biomarkerkandidaten für die Entwicklung hirnspezifischer Therapien zu ermitteln. Die Erkenntnisse sollen experimentell auch im Mausmodell validiert werden und bioinformatorische Vorhersagen überprüfen.
Im e:Med-Verbund MelBrainSys arbeiten vier Arbeitsgruppen der Technischen Universität Dresden und der Universität Heidelberg unter der Leitung von exzellenten, jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Lösung dieser Aufgabe. Der Verbund leistet so einen wesentlichen Beitrag zu der vom BMBF mit der Fördermaßnahme intendierten Stärkung der Systemmedizin in Deutschland und der Etablierung von jungen Forschenden in der Thematik.