Das Gesamtziel des Vorhabens ICGC-Data-Mining ist die tiefergreifende Auswertung (Mining) der in den drei deutschen ICGC-Verbünden in der bisherigen Förderung erhobenen Hochdurchsatzdaten. Dafür soll insbesondere der Teil der Erbinformation (Genom) untersucht werden, der nicht in Proteine übersetzt wird. Dieser nicht-kodierende Teil macht ca. 98% des gesamten Genoms aus. Die Datensätze sind im ICGC bereits erstellt worden, um die Profile tumorspezifischer Genveränderungen zu erfassen und der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im ICGC-Data-Mining sollen diese Daten, die nur rudimentär verstanden werden, erstmals umfassend bioinformatisch ausgewertet werden. Die Analyse der zusätzlichen genomischen Informationen verspricht tiefgreifende neue Erkenntnisse über grundlegende biologische und krankheitsrelevante Prozesse. Die vorhandenen Daten wurden vornehmlich durch deutsche ICGC-Verbünde generiert. Die Daten zeichnen sich durch eine nie dagewesene Komplexität aus, können aber von Forschergruppen weltweit abgerufen und genutzt werden. In dem Verbundprojekt werden die Daten von drei verschiedenen Tumortypen ausgewertet, die auch bereits im ICGC Gegenstand der Förderung waren. Inhaltlich werden entsprechend drei Teilprojekte bearbeitet. Es sind dies: Teilprojekt 1 – Mining Lymphome, Teilprojekt 2 – Mining Prostatakarzinome und Teilprojekt 3 – Mining kindliche Hirntumore.
Die Analysen werden sowohl Krebsarten-spezifisch als auch Krebsarten-übergreifend durch Integration der Hochdurchsatzdaten durchgeführt. Das Arbeitsprogramm liefert zugleich mehrere Schnittstellen zu parallel laufenden internationalen ICGC-Aktivitäten. So soll vor allem das internationale Großprojekt „PanCancer-Analyse“ unterstützt werden, das im ICGC gestartet wurde.