Verbund

NUTRIPROGRAM

Ein gesundheitsfördernder Lebensstil trägt maßgeblich dazu bei, Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten. Neben ausreichender körperlicher Aktivität gehört hierzu auch eine ausgewogene Ernährung. Trotz der Möglichkeiten der Humangenomforschung und den modernen Methoden der Ernährungserhebung ist es jedoch schwierig, Schlüsselmechanismen zu identifizieren, über die die Ernährung die Gesundheit beeinflusst. Die Erforschung der epigenetischen Veränderungen der DNA, die durch bestimmte Ernährungsweisen entstehen, kann helfen diese Mechanismen aufzuklären.

In dem transnationalen Verbund NUTRIPROGRAM haben sich Partner aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien und Kanada zusammen getan. Es soll untersucht werden, wie die frühkindliche Ernährung über epigenetische Mechanismen (genauer: DNA-Methylierung) die metabolische Gesundheit im weiteren Lebensverlauf beeinflusst. Dazu werden die Datensätze bestehender Studien vor dem Hintergrund dieser Fragestellung erneut ausgewertet. Ein Schwerpunkt der beteiligten Münchner Arbeitsgruppe ist es zu untersuchen, ob der Proteingehalt von Formelnahrung im Säuglingsalter einen Einfluss auf epigenetische Veränderungen der DNA und das Gewicht in der weiteren Kindheit besitzt. Alle Ergebnisse fließen in die Erstellung von Vorhersagemodellen ein. Diese sollen Auskunft darüber geben, ob epigenetische Veränderungen der DNA das Auftreten von metabolischen Erkrankungen oder deren Risikofaktoren vorhersagen kann.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Prägung der langfristigen metabolischen Gesundheit durch frühkindliche Ernährung über epigenetische Mechanismen

Förderkennzeichen: 01EA1904
Gesamte Fördersumme: 382.846 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Berthold Koletzko
Adresse: Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum, Labor für Stoffwechsel und Ernährungsforschung, Dr. von Haunersches Kinderspital
Lindwurmstr. 4
80337 München

Prägung der langfristigen metabolischen Gesundheit durch frühkindliche Ernährung über epigenetische Mechanismen

Kohortenstudien haben eine Reihe von frühkindlichen Ernährungsfaktoren identifiziert, die spätere gesundheitliche Risiken beeinflussen. Neben einigen Faktoren während der Schwangerschaft ist dabei vor allem auch zu nennen, dass kürzere Stillzeit und höhere Proteinaufnahme der Kleinkinder das Risiko für Adipositas im Erwachsenenalter erhöhen. Diese frühe Lebensphase ist auch von großer Bedeutung für die Etablierung von DNA-Methylierungsmustern, dem am besten untersuchten epigenetischen Mechanismus. Die Ernährung während Schwangerschaft und in der frühen Kindheit kann die DNA-Methylierung und nachfolgend die Genexpression beeinflussen. Epigenetische Veränderungen könnten somit eine mechanistische Verbindung zwischen früher Ernährung und späterer Gesundheit darstellen. NUTRIPROGRAM wird sich dabei auf schon vorhandene Daten aus der CHOP-Kohorte und anderen Interventions- und Beobachtungsstudien stützen und die Daten zur Ernährung, der DNA-Methylierung, dem Metabolom und der metabolischen Gesundheit auswerten, mit dem Ziel Assoziationen zu identifizieren. Folgende Ziele sollen erreicht werden: Vergleich und Harmonisierung metabolomischer Daten im Hinblick auf Ihre Verwendung als Ernährungsindikatoren und als Mediatoren von epigenetischen Effekten; Untersuchung des Einflusses des Proteingehaltes der Nahrung im ersten Lebensjahr auf die DNA-Methylierung im Alter von 5,5 und 11 Jahren; Testung von epigenetischen Daten in statistischen Modellen in Hinblick auf ihre Eignung zur Vorhersage von metabolischen Krankheiten.