Ein gesundheitsfördernder Lebensstil trägt maßgeblich dazu bei, Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten. Neben ausreichender körperlicher Aktivität gehört hierzu auch eine ausgewogene Ernährung. Trotz der Möglichkeiten der Humangenomforschung und den modernen Methoden der Ernährungserhebung ist es jedoch schwierig, Schlüsselmechanismen zu identifizieren, über die die Ernährung die Gesundheit beeinflusst. Die Erforschung der epigenetischen Veränderungen der DNA, die durch bestimmte Ernährungsweisen entstehen, kann helfen diese Mechanismen aufzuklären.
In dem transnationalen Verbund NUTRIPROGRAM haben sich Partner aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien und Kanada zusammen getan. Es soll untersucht werden, wie die frühkindliche Ernährung über epigenetische Mechanismen (genauer: DNA-Methylierung) die metabolische Gesundheit im weiteren Lebensverlauf beeinflusst. Dazu werden die Datensätze bestehender Studien vor dem Hintergrund dieser Fragestellung erneut ausgewertet. Ein Schwerpunkt der beteiligten Münchner Arbeitsgruppe ist es zu untersuchen, ob der Proteingehalt von Formelnahrung im Säuglingsalter einen Einfluss auf epigenetische Veränderungen der DNA und das Gewicht in der weiteren Kindheit besitzt. Alle Ergebnisse fließen in die Erstellung von Vorhersagemodellen ein. Diese sollen Auskunft darüber geben, ob epigenetische Veränderungen der DNA das Auftreten von metabolischen Erkrankungen oder deren Risikofaktoren vorhersagen kann.