Verbund

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Neurodegenerative Erkrankungen sind eine der großen Herausforderungen der Menschheit in unserem Jahrhundert. In einer älter werdenden Gesellschaft wird die Zahl der Patientinnen und Patienten mit solchen Erkrankungen steigen. Bei der Amyotrophen Lateralsklerose handelt es sich um die häufigste neurodegenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems mit Beginn im Erwachsenenalter. Bisher existiert keine wirksame Therapie. Ziel des Verbunds ist die Entwicklung von Strategien zur Risikoeinschätzung und Präventionsentwicklung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Klinik, Genetik und Bioinformatik werden zusammenarbeiten, um präventive Strategien zu entwickeln, die ein Voranschreiten des Krankheitsverlaufs verlangsamen oder aufhalten. Hierzu soll eine europaweite Datenbank erstellt werden, mit deren Hilfe die Zusammenhänge von Risikofaktoren für die Erkrankung sowie die Prognose beeinflussenden Faktoren untersucht werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Klinik, Genetik und Bioinformatik werden zusammenarbeiten, um präventive Strategien zu entwickeln. Die deutschen Vorhaben sind insbesondere an der Ausarbeitung der präventiven Strategien sowie an der gemeinsamen Analyse und Diskussion beteiligt.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Ontologie-basierte Datenbank zur Erfassung der Amyotrophen Lateralsklerose

Förderkennzeichen: 01ED1511A
Gesamte Fördersumme: 191.267 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: PD Dr. Julian Großkreutz
Adresse: Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurologie
Erlanger Allee 101
07747 Jena

Ontologie-basierte Datenbank zur Erfassung der Amyotrophen Lateralsklerose

Ziel ist die Entwicklung von Präventionsstrategien gegen die tödliche Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), für die keine Therapie existiert. Partner aus Portugal, Schweden, Deutschland und Polen mit Expertise in Neurologie, Genetik und Bioinformatik entwickeln eine paneuropäische Datenbank, in der 3.000 Patienten erfasst werden. Ontologie-basierte Methoden mit  optimierter digitaler Integration extrahieren Assoziationen zwischen Risikofaktoren und die Prognose beeinflussende Faktoren, Genotyp, Phänotyp und Überlebenszeit. Dabei werden neue Ontologie-basierte bioinformatische Instrumentarien entwickelt, um das Zusammenspiel von Umwelt, Genetik und Krankheitsphänotyp in Populationen mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft zu erfassen, und darauf aufbauend präventive Strategien zu entwerfen. Arbeitsschritte sind: 1) Datenintegration – (M6-M32) Biomedizinische Informationsmodelle, Terminologie, Protokolle und Datenbeschreibungen müssen funktionierend integriert werden. Hier wird eine Semantik entwickelt, um eine Ontologie mit spezifischen Schema-Termini (Ontologie-basierte Datenintegration) aufzubauen, wie z.B. beim Prostata-Karzinom, genetischen Assoziation der Nikotinsucht und Komplikationen bei Laparotomie. 2) Bayessche Modellexploration (M12-M36) Aus der Ontologie sollen Modelle präventiver Strategien bei der ALS entwickelt werden. Spezifisch wird eine Bayessche Modellierung wie bei Untersuchungen zum Krebsrisiko angewendet werden, die ein Wahrscheinlichkeitsnetzwerk mit Interaktionsstärken der Einflussfaktoren auf den Verlauf der ALS beschreibt. 3) Design von Protokollen für Teststudien – (M18-M36) Auf Basis der Modellexploration werden einige Studiendesigns entwickelt, die in Zukunft die Wirkung von Sekundärprävention erfassen könnten. Zum Beispiel könnte bei aysmptomatischen Genträgern die Auswirkung der Modifikation von Krankheits-assoziierten Faktoren z. B. auf den Krankheitsbeginn hin untersucht werden.

Abgeschlossen

Entwicklung von Präventionsstrategien gegen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), mit Hilfe europaweiter Ontologie-basierter Datenerfassung und Analyse von Genotyp-Phänotyp-Korrelationen

Förderkennzeichen: 01ED1511B
Gesamte Fördersumme: 186.119 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Susanne Petri
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Neurologie
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover

Entwicklung von Präventionsstrategien gegen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), mit Hilfe europaweiter Ontologie-basierter Datenerfassung und Analyse von Genotyp-Phänotyp-Korrelationen

Im Rahmen des von der MHH koordinierten Teilprojektes WP7 sollen Daten anderer nationaler und internationaler ALS-Register in die neu entwickelte Ontologie-basierte Datenbank integriert werden. Weiterhin soll ein enger Austausch mit weiteren europäischen ALS-Experten sowie Patientenorganisationen bereits während der Entwicklung der neuen ALS-Ontologie-Datenbank bezüglich der zu erfassenden Parameter sowie auch nach der Auswertung der erhobenen Daten bezüglich der Definition von Präventionsstrategien erfolgen.