Verbund

SAFE-19 - Solidarität in der Abwägung zwischen Freiheitseinschränkung und wirtschaftlichem Wohlergehen

Die durch das neuartige SARS-CoV-2 ausgelöste Pandemie stellt das deutsche Gesundheitssystem vor bislang ungekannte Herausforderungen. Es gibt zurzeit keine wirksamen Therapien zur Behandlung der durch SARS-CoV-2 verursachten Lungenkrankheit Covid-19.

Um die Virusverbreitung zu kontrollieren, sind u. a. Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, der religiösen Freiheit und geringere wirtschaftliche Aktivitäten zu akzeptieren. Solidarisches Handeln ist somit eine Kernbedingung für die Überwindung der Pandemie.

Ziel von SAFE-19 ist eine sozialwissenschaftliche Analyse von Solidarität im Kontext der Covid-19-Krise, um die Abwägung zwischen Eigeninteresse und Gemeinwohlorientierung zu untersuchen. Hierfür werden folgende Forschungsfragen gestellt: Welche unmittelbaren Auswirkungen hat der Solidaritätsappell der Regierung? Wie erklären sich Unterschiede im Verhalten und in den Einstellungen der Einzelnen? Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung für solidarisches Handeln? Wie kann Solidarität erhöht werden? Methodisch werden Diskursanalysen von Reden, Umfragen, sozialen Medien und computerbasierte Berechnungen angewendet. Die Ergebnisse werden für Forschung und Politik gleichermaßen relevant sein, um solidarisches Verhalten in ähnlichen Krisen zu fördern.

Der Förderaufruf beruht auf dem Rapid Response Modul der Förderbekanntmachung „Richtlinie zur Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten“ vom 29. Januar 2016 und orientiert sich an der Prioritätensetzung der WHO zu Covid-19. Gefördert werden insbesondere die Entwicklung therapeutischer und diagnostischer Ansätze sowie Forschungsarbeiten, die zum Verständnis des Virus und dessen Ausbreitung beitragen oder ethische, rechtliche und soziale Implikationen (ELSA) im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen adressieren.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Vertrauen und soziale Medien

Förderkennzeichen: 01KI20511A
Gesamte Fördersumme: 301.198 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Alexia Katsanidou
Adresse: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V., Abt. Datenarchiv für Sozialwissenschaften (DAS)
Unter Sachsenhausen 6-8
50667 Köln

Vertrauen und soziale Medien

Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen im Kampf gegen die Covid-19 Pandemie sind beispiellos in der deutschen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg. Um die Kapazitäten des öffentlichen Gesundheitswesens nicht überzustrapazieren und um die Verbreitung des Virus zu kontrollieren, damit die Krise überwunden werden kann, wird von den Bürgern solidarisches Handeln erwartet. Zur gleichen Zeit sind sie dazu genötigt, Einschränkungen ihrer Freiheiten, besonders mit der Bewegungsfreiheit aber zum Beispiel auch der religiösen Freiheit, zu akzeptieren und wirtschaftliche Aktivitäten zu verringern. Ziel des Projektes ist auf der Basis von Twitter Daten und Umfragedaten Solidarität und die Unterstützung von Solidaritätsmaßnahmen im Rahmen der Covid-19 Pandemie zu evaluieren. Dieses Projekt schafft eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf das Konzept der Solidarität, welches im Kampf gegen das Coronavirus eine zentrale Rolle spielt. Das Projekt teilt die Pandemie in drei Phasen ein: a) Akute Krisenbewältigung b) die Stabilisierungsphase und c) das neue Equilibrium. Auf dieser Grundlage bemüht sich das Projekt um die Beantwortung von zwei übergeordneten Fragen: Was sind die Grundlagen und das Ausmaß der Solidarität, wenn die Gesellschaft als Ganzes mit schier unmöglichen Abwägungen konfrontiert wird? Und Welche Umstände ermöglichen es einer politischen Gemeinschaft in Solidarität zu handeln und Solidaritätsmaßnahmen im eigenen Land und innerhalb der EU zu unterstützen? Mit dem Fokus auf Deutschland im Zeitraum zwischen Januar und Dezember 2020, werden gemischte und unterschiedliche Methoden, wie Kodierung politischer Inhalte, Umfragedaten, Diskursanalyse von Reden und Twitter Beiträgen (auf Basis eines Korpus von Billionen von Tweets aus dem Forschungszeitraum) genutzt, um einen genauen Umriss von Solidarität in Deutschland im Kontext von Covid-19 zu schaffen und um die Abwägungen zwischen Selbst-Interesse und Gemeinwohlorientierung zu analysieren.

Abgeschlossen

Solidarität und schwierige Abwägungen

Förderkennzeichen: 01KI20511B
Gesamte Fördersumme: 145.026 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Marianne Kneuer
Adresse: Universität Hildesheim, Fachbereich I, Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften
Universitätsplatz 1, Gebäude F
31141 Hildesheim

Solidarität und schwierige Abwägungen

Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen im Kampf gegen die Covid-19 Pandemie sind beispiellos in der deutschen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg. Um die Kapazitäten des öffentlichen Gesundheitswesens nicht überzustrapazieren und um die Verbreitung des Virus zu kontrollieren, damit die Krise überwunden werden kann, wird von den Bürgern solidarisches Handeln erwartet. Zur gleichen Zeit sind sie dazu genötigt, Einschränkungen ihrer Freiheiten, besonders mit der Bewegungsfreiheit aber zum Beispiel auch der religiösen Freiheit, zu akzeptieren und wirtschaftliche Aktivitäten zu verringern. Ziel des Projektes ist auf der Basis von Twitter Daten und Umfragedaten Solidarität und die Unterstützung von Solidaritätsmaßnahmen im Rahmen der Covid-19 Pandemie zu evaluieren. Dieses Projekt schafft eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf das Konzept der Solidarität, welches im Kampf gegen das Coronavirus eine zentrale Rolle spielt. Das Projekt teilt die Pandemie in drei Phasen ein: a) Akute Krisenbewältigung b) die Stabilisierungsphase und c) das neue Equilibrium. Auf dieser Grundlage bemüht sich das Projekt um die Beantwortung von zwei übergeordneten Fragen: Was sind die Grundlagen und das Ausmaß der Solidarität, wenn die Gesellschaft als Ganzes mit schier unmöglichen Abwägungen konfrontiert wird? Und Welche Umstände ermöglichen es einer politischen Gemeinschaft in Solidarität zu handeln und Solidaritätsmaßnahmen im eigenen Land und innerhalb der EU zu unterstützen? Mit dem Fokus auf Deutschland im Zeitraum zwischen Januar und Dezember 2020, werden gemischte und unterschiedliche Methoden, wie Kodierung politischer Inhalte, Umfragedaten, Diskursanalyse von Reden und Twitter Beiträgen (auf Basis eines Korpus von Billionen von Tweets aus dem Forschungszeitraum) genutzt, um einen genauen Umriss von Solidarität in Deutschland im Kontext von Covid-19 zu schaffen und um die Abwägungen zwischen Selbst-Interesse und Gemeinwohlorientierung zu analysieren.