Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2020 |
Förderzeitraum: | 2020 - 2022 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 5 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | ELSA: 5 Verbünde und 14 Einzelvorhaben, insgesamt: 25 Verbünde und 61 Einzelvorhaben |
Die durch das neuartige SARS-CoV-2 ausgelöste Pandemie stellt das deutsche Gesundheitssystem vor bislang ungekannte Herausforderungen. Es gibt zurzeit keine wirksamen Therapien zur Behandlung der durch SARS-CoV-2 verursachten Lungenkrankheit Covid-19. Neben den medizinischen Fragen stellen sich im Zuge des Ausbruchsgeschehens auch gesellschaftliche Fragen. Die mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen und Auflagen betreffen alle. Die Forschungsfördermaßnahme unterstützt eine frühzeitige Identifizierung und Reflexion der ethischen, rechtlichen und sozio-ökonomischen Implikationen, die durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus aufgeworfen werden. Es wird nach Lösungen gesucht, die möglichst gesellschaftsverträglich sind und dennoch die Ausbreitung des Virus verhindern.
Der Förderaufruf beruht auf der Aktivierung des Rapid Response Moduls der Förderbekanntmachung „Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotischer Infektionskrankheiten“ vom 29. Januar 2016 und orientiert sich an der Prioritätensetzung der WHO zu Covid-19. Ein Überblick zur Förderung ist hier zu finden. Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozio-ökonomischen Implikationen (ELSA) im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen ist in Modul 3 und 4 vorgesehen.
Die Forschungsarbeiten analysieren und bewerten systematisch verschiedene Themenbereiche. Betrachtet werden unter anderem die Folgen der Verbreitung und der ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, die Notwendigkeit und Angemessenheit von Regelwerken für den Notstand, Anforderungen an die Risiko- und Gesundheitskommunikation sowie solidarisches Handeln, die Priorisierung und Behandlungsplanung von Patienten am Beispiel der Krebstherapie, und die Folgen für niedergelassene Ärzte oder Pflege-, Palliativ- und Hospizversorgung. Ziel ist es, Lösungskonzepte für den Umgang mit der Pandemie auf Grundsatz- und/oder Handlungsebene vorzuschlagen.
Die Ergebnisse der Forschungsprojekte fließen in Stellungnahmen, Leitlinien und Veröffentlichungen ein und leisten wichtige Beiträge für den informierten und sachorientierten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs zu einem reflektierten Umgang mit der Corona-Pandemie sowie möglichen zukünftigen Pandemien.