Verbund

T-Zellrezeptor-Gentherapie am Beispiel von MageA1 (MAGEA1-TCR)

Ziel des Verbundprojektes „MAGEA1-TCR“ ist die Entwicklung einer innovativen personalisierten Krebstherapie. Diese Therapie nutzt das Immunsystem der betroffenen Person, um Krebszellen spezifisch zu erkennen und zu eliminieren. Dazu werden körpereigene Immunzellen, sogenannte T-Zellen, genetisch verändert. Die veränderten T‑Zellen erkennen anschließend Krebszellen über das Tumorantigen MAGEA1 und richten so das Immunsystem gegen den Tumor. Der Kern des Projekts ist die Planung, Durchführung und Auswertung einer klinischen Phase I Studie an Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom. Untersucht werden die Sicherheit, die Effektivität und die notwendige Dosierung der Therapie. Im Erfolgsfall soll das Verfahren an einen Industriepartner auslizensiert werden. Die Durchführbarkeit einer solchen Gentherapie soll an diesem Pilotprojekt erstmalig gezeigt werden. Das Wirkprinzip ist auf weitere Krebserkrankungen übertragbar.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Analytik und GMP-Produktion (TP 1)

Förderkennzeichen: 01EK1515A
Gesamte Fördersumme: 1.720.347 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Blankenstein
Adresse: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Forschungsgruppe Molekulare Immunologie und Gentherapie
Robert-Rössle-Str. 10
13125 Berlin

Analytik und GMP-Produktion (TP 1)

Ziel dieses Teilprojektes ist die präklinische und regulatorische Vorbereitung und Auswertung einer klinischen Phase I Studie, in der diese Therapie bei Patienten mit multiplem Myelom getestet wird. Durch dieses Pilotprojekt soll die Infrastruktur für eine standardisierte TCR-Gentherapie mit TCRs für diverse Indikationen etabliert werden. Weiterhin ist die Kommerzialisierung einer solchen personalisierten Medizin für die breite Anwendung als Standardtherapie geplant. Im ersten Jahr des Projekts werden die regulatorischen und praktischen Vorraussetzungen zur Durchführung der klinischen Studie geschaffen. Dazu zählen u.a. Durchführung präklinischer Analysen, die Erstellung des Dossiers über die pharmazeutische Qualität des Prüfpräparates (IMPD), Genehmigung des Studienprotokolls durch das Paul-Ehrlich-Institut, Herstellung und Charakterisierung des viralen Vektors, Erlangung der Produktionserlaubnis für das GMP-Labor, Validierung des Herstellungsprozesses für das Zellprodukt und Validierung der Immunmonitoring-Assays. In den folgenden zwei Jahren sollen die in Phase I Studie gewonnenen Patientenproben durch Immunmonitoring analysiert werden. Wenn die Studie erfolgreich verläuft, soll im vierten Jahr der Projektlaufzeit die Verwertung des MageA1-TCRs erfolgen. Weiterhin soll durch das Projekt eine Infrastruktur für die GMP-gerechte Produktion von TCR-modifizierten T-Zellen für die schnellere Initiierung zukünftiger Studien für TCR-Gentherapie etabliert werden.

Abgeschlossen

Klinische Phase I - Studie (TP 2)

Förderkennzeichen: 01EK1515B
Gesamte Fördersumme: 2.110.211 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Antonio Pezzutto
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie
Hindenburgdamm 30
12203 Berlin

Klinische Phase I - Studie (TP 2)

Ziel dieses Teilprojektes ist die Planung,  Durchführung und Auswertung einer klinischen Phase I Studie, in der diese Therapie bei Patienten mit multiplem Myelom getestet wird. In der Studie soll eine für den Patienten gut verträgliche Dosis an genetisch veränderten T-Zellen zur effektiven Behandlung des multiplen Myeloms gefunden werden. Die so ermittelte, verträgliche Therapiedosis soll die Grundlage für weitergehende Studien zur Ermittlung der Wirksamkeit beim Multiplen Myelom und anderen MAGE-A1 positiven Tumoren bilden. Die in der Studie gewonnen klinischen Erfahrungen finden darüber hinaus Anwendung bei der Planung des klinischen Einsatzes zukünftiger TCRs aus dieser Plattform. Im ersten Jahr des Projekts werden die regulatorischen und praktischen Voraussetzungen zur Durchführung der klinischen Studie geschaffen. Dazu zählen u.a. IMPD (Investigational Medicinal Product Dossier), Genehmigung des Studienprotokolls durch das Paul-Ehrlich-Institut, Genehmigung durch die Ethikkommission sowie Etablierung der Studienspezifischen Prozeduren. In den folgenden zwei Jahren soll die Phase I Studie durchgeführt werden (Patientenrekrutierung, Behandlung, Evaluierung der Sicherheit und des Behandlungserfolges). Mehrere Gruppen von Patienten werden zur Ermittlung einer gut verträglichen Therapiedosis nacheinander mit ansteigenden Mengen der veränderten T-Zellen behandelt. Dabei werden die Patienten engmaschig überwacht und eventuell auftretende Nebenwirkungen dokumentiert.