Förderkennzeichen: | 01GY1920C |
Fördersumme: | 398.032 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2023 |
Projektleitung: | Dr. Helga Schlichting |
Adresse: |
Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik Marschnerstr. 29 a 04109 Leipzig |
Ziel dieses Teilprojektes ist es über eine Analyse des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses zu Möglichkeiten der gesundheitlichen Versorgungsplanung (§132g SGB V) sowie vorhandener Konzepte unter Einbezug der am Prozess Beteiligten und unter besonderer Berücksichtigung der Perspektive von Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung Handlungsempfehlungen für deren Möglichkeiten der Beteiligung und Befähigung im Hinblick auf Entscheidungen zur letzten Lebensphase zu entwickeln. Innerhalb einer theoretischen Diskursanalyse und einem Expertenforum mit relevanten Akteur*innen der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen werden zunächst wesentliche ethische, rechtliche und individuelle Voraussetzungen zur Umsetzung gesundheitlicher Versorgungsplanung in Einrichtungen der Behindertenhilfe herausgearbeitet. Aus einer Konzeptanalyse bereits vorhandener Umsetzung des §132g in Einrichtungen sowie innerhalb exemplarischer Untersuchungen unter Einbezug von best practice werden Erfahrungen mit Beratungs- und Entscheidungsprozessen mittels Gruppendiskussionen der verschiedenen Stakeholder eingeholt und reflektiert. In einer zweiten Analysephase werden Beratungsprozesse zur gesundheitlichen Versorgungsplanung am Lebensende sowie von Prozessen ethischer Fallbesprechungen in einer Projekteinrichtung beobachtet. Diese werden durch eine Fokusgruppe, bestehend aus Menschen mit geistiger Behinderung, Mitarbeitenden sowie weiteren Akteur*innen (gesetzliche Betreuer, Angehörige und Ärzte) der Projekteinrichtung begleitet und reflektiert. Eine Mitarbeiterin mit geistiger Behinderung der Universität Leipzig arbeitet forschungsbegleitend zum Forschungsdesign, zur Auswahl und Umsetzung von Methoden und Materialien sowie zur Auswertung. Nach einer vergleichenden Interpretation der gewonnenen Daten werden Handlungsempfehlungen für die Umsetzung gesundheitlicher Vorsorgeplanung am Lebensende formuliert und mit den Ergebnissen aus den anderen Teilprojekten zusammengeführt.