Verbund

iSedPall - Entwicklung und Machbarkeitsprüfung einer multimodalen Intervention für den Gebrauch sedierender Medikamente in der spezialisierten Palliativversorgung

Schwerkranke und sterbende Menschen bedürfen einer adäquaten Versorgung, bei der nicht die Heilung, sondern die bestmögliche Lebensqualität für die Patienten im Mittelpunkt steht.

Ziel der Fördermaßnahme ist es, die Forschung in der Palliativversorgung in Deutschland international sichtbar zu machen, einen Beitrag zur Verbesserung und Evidenzbasierung der Therapieverfahren zu leisten sowie Impulse für eine Verbesserung der Qualität der Forschung zu setzen. Gefördert werden erfolgreiche Verbundvorhaben aus der vorherigen Förderphase.

Der Einsatz von sedierenden Medikamenten in der spezialisierten Palliativversorgung (SPC) ist eine häufige und zugleich herausfordernde Praxis. Bei der Sedierung am Lebensende handelt es sich um die Gabe von Medikamenten, die stark beruhigend wirken und so beispielsweise Ängste lösen oder unerträgliches Leiden lindern.

Ziel des Verbundvorhabens iSedPall ist, die Ergebnisse aus dem vorangegangenen Vorhaben SedPall, in dem Handlungsempfehlungen erarbeitet wurden, nun für die klinische Praxis nutzbar zu machen. Das Forschungsthema wird in enger Kooperation von vier Subprojekten (SP) in vier Forschungseinrichtungen an drei Standorten interdisziplinär und multiprofessionell bearbeitet. Es ist eine multimodale Intervention zum Gebrauch von sedierenden Medikamenten in der spezialisierten Palliativversorgung geplant. Diese schließt eine Machbarkeitsprüfung unter Anwendung eines partizipativen Ansatzes ein. Die Ergebnisse sollen in der Erarbeitung eines Maßnahmenbündels münden. Dieses beinhaltet neben der Bereitstellung von Dokumentationsvorlagen für den Gebrauch sedierender Medikamente (SP1, Erlangen) auch ein Instrument zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung (SP2, München), bezugnehmend auf die ethischen (SP3, Halle) und rechtlichen Aspekte (SP4, Erlangen) des Gebrauchs sedierender Medikamente.

Von den Ergebnissen des Projekts ist ein unmittelbarer Nutzen für die Verbesserung der palliativen Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen zu erwarten.

Teilprojekte

Teilprojekte 1 und 4

Förderkennzeichen: 01GY2020A
Gesamte Fördersumme: 1.067.362 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Ostgathe
Adresse: Universitätsklinikum Erlangen - Palliativmedizinische Abteilung
Krankenhausstr. 12
91054 Erlangen

Teilprojekte 1 und 4

Das Projekt iSedPall soll die Ergebnisse aus dem Projekt SedPall (erste Förderphase) für die klinische Praxis nutzbar machen. Die bisherigen Erfahrungen nationaler und internationaler Studien haben gezeigt, dass eine alleinige Bereitstellung von Empfehlungen und Leitlinien die Praxis nicht wesentlich beeinflusst. Eine Herausforderung ist dabei die Abgrenzung verschiedener Formen der Anwendung sedierender Medikamente. Auf der Basis des Rahmenwerkes zu verschiedenen Formen der Sedierung in der Palliativmedizin aus der ersten Förderphase soll nun ein Maßnahmenbündel entwickelt werden, das den Einsatz von sedierenden Medikamenten und damit die palliativmedizinische Behandlung auf Basis der Empfehlungen unterstützt. Neben einem Instrument zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung ("clinical decision support tool") werden Dokumentations- und Einwilligungsvorlagen sowie ein Instrument zur Analyse moralischer Herausforderungen erstellt. Dabei sollen sowohl klinische als auch ethische und juristische Aspekte integriert werden. Für die Erleichterung einer Implementierung werden Schulungsmaterialien erstellt. Das Maßnahmenbündel wird in je zwei Einrichtungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung und der stationären Palliativversorgung pilotiert. In das Forschungsvorhaben sind seit Beginn der Projektplanung Betroffene (insbesondere An- und Zugehörige) über die in der ersten Förderphase aufgebauten Strukturen als Mitwirkende eingebunden. Der Projektteil iSedPall-SP1 will die notwendigen Dokumentationsvorlagen und Vorlagen für die Überwachung der Behandlung (Monitoring) generieren und entsprechende Schulungsmaterialien bereitstellen. Pilotierung und Evaluation erfolgen gemeinsam mit den kooperierenden Teilprojekten. Der Projektteil iSedPall-SP4 erstellt Aufklärungsbögen und Einwilligungserklärungen. Das Maßnahmenbündel soll anschließend publiziert und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Teilprojekt 2

Förderkennzeichen: 01GY2020B
Gesamte Fördersumme: 454.791 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Dr. Eva Schildmann
Adresse: Klinikum der Universität München - Campus Großhadern - Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin
Marchioninistr. 15
81377 München

Teilprojekt 2

Das Projekt iSedPall soll die Ergebnisse aus dem Projekt SedPall (erste Förderphase) für die klinische Praxis nutzbar machen. Die bisherigen Erfahrungen nationaler und internationaler Studien haben gezeigt, dass eine alleinige Bereitstellung von Empfehlungen und Leitlinien die Praxis nicht wesentlich beeinflusst. Eine Herausforderung ist dabei die Abgrenzung verschiedener Formen der Anwendung sedierender Medikamente. Auf der Basis des Rahmenwerkes zu verschiedenen Formen der Sedierung in der Palliativmedizin aus der ersten Förderphase soll nun ein Maßnahmenbündel entwickelt werden, das den Einsatz von sedierenden Medikamenten und damit die palliativmedizinische Behandlung auf Basis der Empfehlungen unterstützt. Neben einem Instrument zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung ("clinical decision support tool") werden Dokumentations- und Einwilligungsvorlagen sowie ein Instrument zur Analyse moralischer Herausforderungen erstellt. Dabei sollen sowohl klinische als auch ethische und juristische Aspekte integriert werden. Für die Erleichterung einer Implementierung werden Schulungsmaterialien erstellt. Das Maßnahmenbündel wird in je zwei Einrichtungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung und der stationären Palliativversorgung pilotiert. In das Forschungsvorhaben sind seit Beginn der Projektplanung Betroffene (insbesondere An- und Zugehörige) über die in der ersten Förderphase aufgebauten Strukturen als Mitwirkende eingebunden. Der Projektteil iSedPall-TP2 wird ein Instrument zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung ("clinical decision support tool") für den Gebrauch von sedierenden Medikamenten und entsprechende Schulungsmaterialien entwickeln. Hierfür wird eine Kategorisierung verschiedener Typen des Gebrauchs von sedierenden Medikamenten basierend auf klinischen und pharmakologischen Kriterien erarbeitet. Die Pilotierung des Instruments erfolgt gemeinsam mit den kooperierenden Teilprojekten.

Teilprojekt 3

Förderkennzeichen: 01GY2020C
Gesamte Fördersumme: 267.103 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Jan Schildmann
Adresse: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - Medizinische Fakultät - Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Magdeburger Str. 8
06112 Halle (Saale)

Teilprojekt 3

Das Projekt iSedPall soll die Ergebnisse aus dem Projekt SedPall (erste Förderphase) für die klinische Praxis nutzbar machen. Die bisherigen Erfahrungen nationaler und internationaler Studien haben gezeigt, dass eine alleinige Bereitstellung von Empfehlungen und Leitlinien die Praxis nicht wesentlich beeinflusst. Eine Herausforderung ist dabei die Abgrenzung verschiedener Formen der Anwendung sedierender Medikamente. Auf der Basis des Rahmenwerkes zu verschiedenen Formen der Sedierung in der Palliativmedizin aus der ersten Förderphase soll nun ein Maßnahmenbündel entwickelt werden, das den Einsatz von sedierenden Medikamenten und damit die palliativmedizinische Behandlung auf Basis der Empfehlungen unterstützt. Neben einem Instrument zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung ("clinical decision support tool") werden Dokumentations- und Einwilligungsvorlagen sowie ein Instrument zur Analyse moralischer Herausforderungen erstellt. Dabei sollen sowohl klinische als auch ethische und juristische Aspekte integriert werden. Für die Erleichterung einer Implementierung werden Schulungsmaterialien erstellt. Das Maßnahmenbündel wird in je zwei Einrichtungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung und der stationären Palliativversorgung pilotiert. In das Forschungsvorhaben sind seit Beginn der Projektplanung Betroffene (insbesondere An- und Zugehörige) über die in der ersten Förderphase aufgebauten Strukturen als Mitwirkende eingebunden. Der Projektteil iSedPall-SP3 wird das Moral challenge assessment tool (MCAT) zur Identifizierung und Analyse moralischer Konflikte im Zusammenhang mit Sedierung entwickeln. Weitere inhaltliche und methodische Beiträge beziehen sich auf die ethische Fundierung der Entwicklung der multimodalen Intervention und die Anwendung von Elementen partizipativer Forschung.