Förderkennzeichen: | 01GY2020C |
Fördersumme: | 267.103 EUR |
Förderzeitraum: | 2021 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Jan Schildmann |
Adresse: |
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - Medizinische Fakultät - Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Magdeburger Str. 8 06112 Halle (Saale) |
Das Projekt iSedPall soll die Ergebnisse aus dem Projekt SedPall (erste Förderphase) für die klinische Praxis nutzbar machen. Die bisherigen Erfahrungen nationaler und internationaler Studien haben gezeigt, dass eine alleinige Bereitstellung von Empfehlungen und Leitlinien die Praxis nicht wesentlich beeinflusst. Eine Herausforderung ist dabei die Abgrenzung verschiedener Formen der Anwendung sedierender Medikamente. Auf der Basis des Rahmenwerkes zu verschiedenen Formen der Sedierung in der Palliativmedizin aus der ersten Förderphase soll nun ein Maßnahmenbündel entwickelt werden, das den Einsatz von sedierenden Medikamenten und damit die palliativmedizinische Behandlung auf Basis der Empfehlungen unterstützt. Neben einem Instrument zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung ("clinical decision support tool") werden Dokumentations- und Einwilligungsvorlagen sowie ein Instrument zur Analyse moralischer Herausforderungen erstellt. Dabei sollen sowohl klinische als auch ethische und juristische Aspekte integriert werden. Für die Erleichterung einer Implementierung werden Schulungsmaterialien erstellt. Das Maßnahmenbündel wird in je zwei Einrichtungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung und der stationären Palliativversorgung pilotiert. In das Forschungsvorhaben sind seit Beginn der Projektplanung Betroffene (insbesondere An- und Zugehörige) über die in der ersten Förderphase aufgebauten Strukturen als Mitwirkende eingebunden. Der Projektteil iSedPall-SP3 wird das Moral challenge assessment tool (MCAT) zur Identifizierung und Analyse moralischer Konflikte im Zusammenhang mit Sedierung entwickeln. Weitere inhaltliche und methodische Beiträge beziehen sich auf die ethische Fundierung der Entwicklung der multimodalen Intervention und die Anwendung von Elementen partizipativer Forschung.