Das Pigment Lipofuscin reichert sich altersabhängig in neuronalen Geweben des Auges und im Gehirn an. Im Auge führt diese Anreicherung letztendlich zum Absterben von Zellen der Netzhaut. Dies bedingt das Krankheitsbild der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), die in Industrieländern häufigste Ursache für Blindheit in der Altersgruppe über 50 Jahre. In Deutschland allein gibt es 2 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung, weltweit über 20 Millionen. Erst kürzlich wurden Mutationen in einem Gen entdeckt, die nahe legen, dass es eine Verbindung zwischen Lipofuscin und Neurodegeneration im Gehirn geben könnte.
In diesem Verbund wurden bereits ausführliche Vorstudien mit einem Medikament durchgeführt, das in der Lage ist, Lipofuscin aus Zellen der Netzhaut des Auges heraus zu lösen. Dieses Medikament ist bei einem anderen Krankheitsbild bereits für den Einsatz beim Menschen zugelassen. Diesem Medikament wurde unter dem Namen Remofuscin ein neues Anwendungsgebiet zugeordnet. Hier sollen nun in einem interdisziplinären Team von Ärzten, Chemikern und Biologen die molekularen Mechanismen aufgeklärt werden, die zur Lipofuscinbildung im Auge und im alternden Gehirn führen. Anschließend soll Remofuscin zur Behandlung dieser neuronalen Alterungsprozesse in Zellen und in Tiermodellen getestet werden. Auf diese Ergebnisse aufbauend könnte ein erfolgversprechendes und sicheres Mittel gegen Lipofuscin bei AMD entwickelt werden.