Gehirntraining führt auch im hohen Alter zu einer Leistungssteigerung bei den durchgeführten Übungen. Die Effekte sind jedoch meist auf die trainierten Aufgaben beschränkt. In anderen kognitiven Bereichen wird die Leistung hierdurch nur selten verbessert. Dieser Effekt wird in dem Verbundprojekt näher untersucht. Im Zentrum stehen hierbei die Mechanismen, die bei der Übertragung von Trainingseffekten in andere kognitive Bereiche eine Rolle spielen. Eine bestimmte Gehirnregion, der sogenannte Corpus Callosum, ist hierbei von besonderem Interesse. Diese Gehirnregion dient dem Informationsaustausch zwischen den beiden Gehirnhälften. Hinzu kommen Regionen, die möglicherweise eine Art Gehirnreserve darstellen. Auf diese Reserve greift das Gehirn besonders häufig im Alter zurück, beispielsweise um kleinere Gehirnschäden zu kompensieren. Die Fähigkeit, Trainingseffekte auf andere Aufgaben zu übertragen, hängt möglicherweise davon ab, wie intakt diese Gehirnregionen bei älteren Menschen noch sind. Außerdem wird untersucht, welche Faktoren die Transferleistungen verbessern oder verschlechtern. So wird zum Beispiel erforscht, ob körperliches Fitnesstraining einen gehirnleistungssteigernden Effekt hat. Auf Basis der Projektergebnisse könnten individuelle, maßgeschneiderte Trainingsprogramme entwickelt werden, um die kognitive Gesundheit und Lernfähigkeit im Alter zu verbessern.