Teilprojekt eines Verbundes

IfADo

Förderkennzeichen: 01GQ1424E
Fördersumme: 1.035.056 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Michael Nitsche
Adresse: Forschungsgesellschaft für Arbeitsphysiologie und Arbeitsschutz e. V., Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (ifADo)
Ardeystr. 67
44139 Dortmund

Bisherige Studien zur transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) und zu kognitiven Trainingsansätzen legen nahe, dass diese Methoden effektiv sind, um dem altersbedingten Abbau kognitiver Funktionen entgegenzuwirken. Ob Hirnfunktionen dadurch langfristig beeinflusst werden können und ob dies eine Relevanz für Alltagsaktivitäten hat, ist allerdings bisher noch unbekannt. Es mangelt an etablierten Trainingsparadigmen sowie an der detaillierten Erforschung neuronaler Korrelate.
Neuronale Plastizität ist eine wesentliche physiologische Grundlage kognitiver Funktionen. Im ersten Teilprojekt dieses Vorhabens sollen daher altersabhängige Veränderungen der neuronalen Plastizität identifiziert werden. Es sollen Stimulationsprotokolle entwickelt werden, die zur Wiederherstellung dieser Plastizität geeignet sind und eine Verbesserung kognitiver Funktionen bei älteren Menschen unter Alltagsbedingungen erzeugen können. Untersucht wird dies vor allem in Bereichen des Gehirns, die für die Bewegungssteuerung zuständig sind. Abschließend wird bei älteren Probanden im Rahmen einer 4-Wochen-Studie untersucht, ob eine Steigerung der Neuroplastizität durch tDCS Lernleistungen relevant verbessert.
Eine der schwerwiegendsten Beeinträchtigungen im Alltagsleben älterer Personen ist das Nachlassen der Hörfähigkeit. Sie betrifft vor allem das Hören in akustisch komplexen Umgebungen, wenn das Hörsystem nicht mehr in der Lage ist, die wichtigsten Informationen - zumeist Sprache - aus der Vielzahl an gleichzeitig eintreffenden Informationen zu extrahieren. Dem altersbedingten Nachlassen dieser komplexen Hörfunktionen kann vermutlich durch transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) und sensorisches Training entgegengewirkt werden. Im zweiten Teilprojekt sollen geeignete Paradigmen solcher Interventionen entwickelt, deren Effektivität im Hinblick auf Verbesserungen der Hörfähigkeit untersucht und die neuralen Korrelate dieser Verbesserungen erforscht werden.