Förderkennzeichen: | 01EJ2202C |
Fördersumme: | 428.253 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Veit Rothhammer |
Adresse: |
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum, Lehrstuhl für Neurologie Maximiliansplatz 2 91054 Erlangen |
Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AhR)-abhängige Immunantworten beeinflussen den Verlauf chronischer Entzündungserkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS). Diese werden sowohl durch ernährungsabhängige AhR-Liganden, aber auch durch das Mikrobiom im Darm wesentlich beeinflusst. Der AhR ist beispielsweise an der Fehlregulation des Immunsystems bei chronischer Nierenerkrankung (CKD) und Multipler Sklerose (MS) beteiligt, interessanterweise jedoch in gegensätzlicher Hinsicht. Während es bei CKD aufgrund der verminderten Fähigkeit, Liganden über den Urin auszuscheiden, zu einer Überaktivierung des AhR kommt, scheint bei MS ein Mangel an bestimmten Liganden mit erhöhter Entzündungsaktivität einherzugehen. Dieses Phänomen möchte der Verbund TAhRget nutzen, um die Mechanismen AhR-vermittelter Immunantworten als krankheitsübergreifenden Pathomechanismus aufzuklären und so zur Entwicklung zielgerichteter AhR-Therapiestrategien zur begleitenden Behandlung von CKD und MS beitragen. Innerhalb dieses Teilprojekts wird die Universität Erlangen eine detaillierte Untersuchung der zentralen und peripheren Immunmechanismen unter Kontrolle des AhR durchführen. Hierbei werden zum einen periphere Immunmechanismen, die für die Einleitung von Autoimmunmechanismen im peripheren Immunkompartiment von Relevanz sind, im Tiermodell der MS beleuchtet. Dabei wird ein genauer Fokus auf im ZNS und an Grenzstrukturen zwischen ZNS und Peripherie gelegenen Immunmechanismen gelegt, um hier wirksame AhR-abhängige Signalwege zu beleuchten. Diese Mechanismen werden unter den Bedingungen einer AhR-Liganden-reichen oder -armen Ernährung untersucht. So wird auch eine Verbindung zu den humanen Studien zu AhR-Liganden-modulierter Ernährung geschaffen. Zuletzt wird ein spezieller Fokus auf Gliazellen im Verlauf der zentralnervösen Entzündung gelegt.