Der interdisziplinäre Forschungsverbund ARTEMIS hat sich zum Ziel gesetzt, das enorme Potenzial der Künstlichen Intelligenz (KI) zusammen mit fortschrittlichen Bildverarbeitungsmethoden für die radiologische Diagnostik und die Modellierung des Erkrankungsrisikos auf dem Gebiet der muskuloskelettalen Erkrankungen (MSK) auszuschöpfen. Die Bildgebung erfolgt mittels Computertomographie (CT) insbesondere für Osteoporose. Hierbei erfolgt auch eine differenzialdiagnostische Abklärung gegenüber degenerativen Erkrankungen. Konkret sollen mit den KI-Techniken die folgenden spezifischen Ziele im Verbund verfolgt werden:
1. CT-Scans sollen ausgewertet werden, um zu überprüfen, ob der Patient bzw. die Patientin ein hohes Osteoporose-bedingtes 10-Jahres-Frakturrisiko hat (Konzept der opportunistischen Früherkennung).
2. Die diagnostische und differentialdiagnostische Beurteilung von MSK-Erkrankungen soll verbessert werden, indem eine KI-Unterstützungssoftware „i4 ReaderAssistant“ für Radiologen und Kliniker erstellt wird. Diese KI-Unterstützungssoftware soll den Arzt auf relevante Krankheitsmerkmale hinweisen. Damit soll es möglich sein, Hinweise auf a) osteoporotische Knochenbrüchigkeit der thorakolumbalen Wirbelsäule und des proximalen Femurs (Oberschenkelknochen) und b) eine differenzialdiagnostische Abgrenzung zu degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule zu erhalten. Der entstehende Datensatz bei der Aufnahme eines CTs ist groß und komplex, so dass Krankheitsanzeichen leicht übersehen werden können. Eine automatisierte Bewertung mit Hilfe von KI kann demzufolge die Sicherheit bei der Diagnose-Erstellung wesentlich erhöhen.