Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen ist in den letzten 15 Jahren stark verbessert worden. Dennoch gibt es Patientengruppen, die unzureichende Versorgung erhalten, was ungünstige Behandlungsergebnisse zur Folge haben kann. Ein Grund hierfür ist, dass die Grunderkrankung häufig mit Begleiterkrankungen einhergeht, die ebenfalls behandelt werden müssen. Dies führt dazu, dass Patienten bei verschiedenen Fachärzten in Behandlung sind und z. T. viele Medikamente parallel einnehmen. Des Weiteren gibt es bestimmte Lebenssituationen, in denen die Versorgung auf veränderte Umstände reagieren muss, wie z. B. in der Schwangerschaft oder beim Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter. Um Risikofaktoren für eine Unter-, Über- und Fehlversorgung von Personen mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen zu definieren, besteht daher dringender Forschungsbedarf.
Das TARISMA-Konsortium hat zum Ziel, Lücken und andere Probleme in der Versorgung von Menschen mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen zu erkennen und hieraus Ansätze für eine bessere Versorgung spezifischer Risikogruppen zu entwickeln. Neben rheumatischen Krankheitsbildern (rheumatoide Arthritis, Spondylarthritis, Psoriasisarthritis, Bindegewebserkrankungen und Arthritis im Kindes- und Jugendalter) werden nicht-entzündliche chronische Rückenschmerzen betrachtet. Für Ihre Studien planen die Forscherinnen und Forscher des Konsortiums einerseits, vorhandene Quellen wie Krankenkassendaten und bevölkerungsbezogene Studien zu nutzen. Anderseits werden sie neue Patientendaten erheben und zu diesem Zweck digitale Methoden weiterentwickeln, z. B. eine Smartphone-App zur Dokumentation der Medikamenteneinnahme.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten des TARISMA-Verbundes werden langfristig neue Versorgungskonzepte für spezifische Patientengruppen mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen ermöglichen, die bisher aufgrund ihrer Lebenssituation oder spezifischen Krankheitsbelastung unter-, über- oder fehlversorgt waren.