Der „Combating Antibiotic-Resistant Bacteria Biopharmaceutical Accelerator“ (CARB-X) ist eine global agierende, gemeinnützige Förderinitiative der Universität Boston, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Entwicklung innovativer Antibiotika zu beschleunigen und neuartige Therapeutika, Impfstoffe und Diagnostika zur Bekämpfung arzneimittelresistenter bakterieller Infektionen zu entwickeln. Unterstützt werden Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die entsprechende Produkte in frühen Phasen bis hin zur klinischen Phase I entwickeln. CARB-X konzentriert sich dabei auf die gefährlichen Bakterien, die in den Prioritätenlisten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-amerikanischen Behörde für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) aufgeführt sind. CARB-X hat seit seiner Gründung 2016 weltweit bereits 92 Projekte gefördert. Die Initiative ist damit ein wichtiger Akteur für die Entwicklung neuer Antibiotika und bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. CARB-X arbeitet als Produktentwicklungspartnerschaft (PDP) nicht gewinnorientiert und wird von einem Konsortium aus Regierungen und Stiftungen finanziert. Wesentliche Förderer von CARB-X sind die BARDA (United States Department of Health and Human Services Biomedical Advanced Research and Development Authority, USA) und der Wellcome Trust (UK). Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), fördert CARB-X seit Anfang 2019 und unterstützt auch in der zweiten Förderphase ab 2023 die Partnerschaft mit weiteren rund 40 Mio. EUR.
Zusätzlich zur direkten Förderung von CARB-X, fördert das BMBF im nationalen Maßstab den sogenannten „CARB-X Accelerator“ für weitere 4 Jahre mit rund 2 Mio. EUR. Dieser unterstützt die Arbeit von CARB-X und die darüber geförderten Portfoliofirmen.
CARB-X Accelerator
Innerhalb des CARB-X Accelerators kooperieren das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bei der Beratung vorwiegend deutscher und europäischer Förderinteressenten sowie von bereits geförderten CARB-X-Portfoliofirmen. Dabei bieten die drei Institutionen Unterstützung im Bereich Projektmanagement und zu wissenschaftlichen und regulatorischen Fragen der Produktentwicklung und -zulassung an. Durch diesen Aufbau sorgt der CARB-X Accelerator für eine enge Verzahnung von früher akademischer Forschung, Produktentwicklung, Projektmanagement und Regulatorik im Bereich der antimikrobiellen Resistenzen und unterstützt damit die Entwicklung neuer antibakterieller Therapeutika, Impfstoffe und Diagnostika. Zudem werden die entsprechenden Anforderungen und Erfahrungen neben der projektbezogenen Beratung auch in Form von Workshops und Trainings zugänglich gemacht.
