Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Ausbildung kardiovaskulärer und metabolischer Erkrankungen. Erwachsene, deren Ernährung reich an Milchprodukten und Fisch ist und wenig verarbeitete Lebensmittel wie Zucker-gesüßte Getränke und Kohlenhydrate enthält, zeigen ein geringeres Risiko zur Ausbildung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Die Situation ist bei Kindern und Jugendlichen aufgrund von fehlenden Daten weniger klar. Dies ist begründet durch methodische Schwierigkeiten bei der Erfassung der Ernährung sowie bei der Verfügbarkeit geeigneter Biomarker.
Vor diesem Hintergrund sollen einzelne Biomarker sowie Kombinationen von Biomarkern (Biomarker-Signaturen) aus dem Metabolom, Lipidom und Proteom für die Gesundheitsfaktoren Ernährung, körperliche Aktivität und Schlaf in der Lebensphase von der Geburt bis ins junge Erwachsenenalter charakterisiert werden. Dazu werden die Daten von zwei bereits etablierten Kohorten genutzt und durch Proteom- und weitere Laboranalysen ergänzt. Diese Parameter werden anschließend auf ihren Zusammenhang mit der kardiometabolischen Gesundheit und dem Risiko für Adipositas untersucht. Zur praktischen Anwendung sollen aussagekräftige Biomarker für die genannten Gesundheitsfaktoren mithilfe von öffentlich zugänglichen Software-Tools in gesundheitsrelevante Risikobewertungen überführt und somit breit nutzbar gemacht werden.
Der Verbund wird im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL) gefördert. Darin arbeiten EU-Mitgliedsstaaten und assoziierte Staaten zusammen. Hierdurch soll die Ernährungsforschung transnational gebündelt und gestärkt werden. Ziel der transnationalen Fördermaßnahme der JPI HDHL ist es, mit neuen und objektiven Messmethoden die Qualität der Ernährungs- und Lebensstilforschung zu erhöhen und langfristig bessere Empfehlungen und Richtlinien bezüglich einer gesundheitsförderlichen Ernährung und körperlicher Aktivität zu geben.