Verbund

PlantIntake - Verbesserte Erfassung der Aufnahme gesundheitsfördernder und gesundheitlich ungünstiger pflanzenbasierter Lebensmittel

Um die Zusammenhänge zwischen Ernährungsweise und Gesundheit zu erforschen, werden verlässliche Verzehrsdaten benötigt. Beispielsweise kann eine pflanzenbasierte Ernährungsweise das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen verringern. Dieser Effekt hängt jedoch von der Auswahl der überlicherweise verzehrten Lebensmittel ab.

Herkömmliche Methoden der Ernährungserhebung basieren auf Befragungen, die nachweislich fehleranfällig sind. Insbesondere der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln wird in Befragungen oft überschätzt. Stoffe, die in Blut und Urin gemessen werden können und deren Menge im Zusammenhang mit der Aufnahme bestimmter Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen steht, sogenannte Biomarker, können hier Abhilfe schaffen. Dazu werden in dem Projekt bis zu 150 bekannte Biomarker für pflanzliche Lebensmittel zusammengetragen und die geeignetsten in einem Multi-Biomarker-Panel kombiniert. Die Verlässlichkeit des entwickelten Multi-Biomarker-Panels zur Beurteilung der Menge und der Qualität verzehrter pflanzlicher Lebensmittel wird in einer Interventionsstudie an 60 Personen überprüft. Zukünftig könnte das Panel die Forschung zum Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit vereinfachen und Personen oder Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko einfacher identifizieren.

Der Verbund wird im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL) gefördert. Darin arbeiten EU-Mitgliedsstaaten und assoziierte Staaten zusammen. Hierdurch soll die Ernährungsforschung transnational gebündelt und gestärkt werden. Ziel der transnationalen Fördermaßnahme der JPI HDHL ist es, mit neuen und objektiven Messmethoden die Qualität der Ernährungs- und Lebensstilforschung zu erhöhen und langfristig bessere Empfehlungen und Richtlinien bezüglich einer gesundheitsförderlichen Ernährung und körperlicher Aktivität zu geben.

Teilprojekte

Biomarker-Validierung und Verbundkoordination

Förderkennzeichen: 01EA2204A
Gesamte Fördersumme: 365.653 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Manuela Rist
Adresse: Max Rubner-Institut Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung
Haid-und-Neu-Str. 9
76131 Karlsruhe

Biomarker-Validierung und Verbundkoordination

Das Vorhaben ist Teil des europäischen Forschungsverbunds "PlantIntake", der im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative "Healthy Diet for healthy life" gefördert wird. Das Ziel des Vorhabens ist es, die Erfassung des Verzehrs pflanzlicher Lebensmittel zu verbessern. In Forschungsarbeiten wurde gezeigt, dass eine vorwiegend pflanzenbasierte Ernährungsweise das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen verringert. Es mehren sich jedoch Hinweise, dass bestimmte pflanzenbasierte Ernährungsweisen das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen sogar erhöhen können. Verlässliche Verzehrsdaten sind notwendig, um Zusammenhänge zwischen Ernährungsweisen und Gesundheit zu erforschen. Herkömmliche Methoden zur deren Erfassung basieren auf Befragungen, die nachweislich ungenau sind. Biomarker aus Blut und Urin können als objektive Messgrößen genutzt werden, um Verzehrsdaten für bestimmte Lebensmittel und Lebensmittelgruppen zu verbessern. Einzelne Biomarker sind jedoch oft unspezifisch, Kombinationen aus Biomarkern verbessern die Spezifität. Eine Validierung ist unerlässlich für deren Anwendung, wird jedoch häufig vernachlässigt. Daher werden vorhandene Daten und Bioproben aus vier europäischen Ernährungsstudien genutzt, um Ernährungsindices und Multi-Biomarker Panel zu entwickeln, die den Anteil und den gesundheitlichen Effekt (günstig/ungünstig) von pflanzlichen Lebensmitteln anzeigen. Diese Multi-Biomarker Panel werden dann in einer Interventionsstudie validiert. Das MRI koordiniert das europäische Konsortium und führt die Validierung des Biomarker-Panels federführend durch. Die in diesem Projekt entwickelten Methoden und Werkzeuge werden zu einer bedeutsamen Verbesserung der Verzehrserhebung beitragen, wodurch der Zusammenhang zwischen Ernährungsweisen und Gesundheit besser untersucht werden kann. Diese Erkenntnisse können in angepassten Ernährungsempfehlungen münden und als Grundlage für ernährungs- und gesundheitspolitische Entscheidungen dienen.

Entwicklung Web-Applikation

Förderkennzeichen: 01EA2204B
Gesamte Fördersumme: 218.887 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Gabi Kastenmüller
Adresse: Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institute of Computational Biology (ICB)
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Oberschleißheim

Entwicklung Web-Applikation

Das Vorhaben ist Teil des europäischen Forschungsverbunds PlantIntake, der im Rahmen der JPI "Healthy Diet for healthy Life" gefördert wird. Ziel ist es, die Erfassung des Verzehrs pflanzlicher Lebensmittel zu verbessern. Verlässliche Verzehrsdaten sind notwendig, um Zusammenhänge zwischen Ernährungsweisen und Gesundheit zu erforschen. Herkömmliche Methoden zu deren Erfassung basieren auf Befragungen, die nachweislich ungenau sind. Biomarker aus Blut und Urin können als objektive Messgrößen genutzt werden, um Verzehrsdaten für bestimmte Lebensmittel und Lebensmittelgruppen zu verbessern. Einzelne Biomarker sind jedoch oft unspezifisch; Kombinationen aus Biomarkern, die mit Hilfe von Methoden des maschinellen Lernens bestimmt werden können, sowie Kombination von Befragungs- und Biomarkerdaten, verbessern die Spezifität. Damit verbesserte Methoden praktischen Einsatz finden, muss der Zugang dazu möglichst niederschwellig sein. In PlantIntake werden vorhandene Daten und Bioproben aus vier europäischen Ernährungsstudien genutzt, um Ernährungsindizes und Multi-Biomarker Panels zu entwickeln und zu validieren, die den Anteil und den gesundheitlichen Effekt (günstig/ungünstig) von pflanzlichen Lebensmitteln anzeigen. Zudem wird eine web-basierte Anwendung entwickelt, die es z. B. Ernährungsexperten erlaubt, die neuen Indizes für Einzelpersonenen zu berechnen und diese unmittelbar mit den Werten aus den vier Studien zu vergleichen. Die Hauptaufgabe des HMGU besteht in der Auswahl geeigneter Biomarker-Kandidaten sowie deren Kombination mit Hilfe machinellen Lernens und der Entwicklung der Web-Applikation. Die in diesem Projekt entwickelten Methoden und Werkzeuge werden zu einer Verbesserung der Verzehrserhebung beitragen, wodurch der Zusammenhang zwischen Ernährungsweise und Gesundheit besser untersucht werden kann. Diese Erkenntnisse können in angepassten Ernährungsempfehlungen münden und als Grundlage für ernährungs- und gesundheitspolitische Entscheidungen dienen.