Im Rahmen des Verbundprojekts CLINSPECT-M soll ein lokaler Forschungskern für Massenspektrometrie in der Systemmedizin im Großraum München aufgebaut werden. Sein Schwerpunkt wird auf den Neurowissenschaften liegen, genauer gesagt auf der molekularen Erforschung von Erkrankungen des Nervensystems. Die im CLINSPECT-M-Verbund vereinten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Proteomik, Medizin und Informatik verfolgen dabei – anhand der thematischen Schwerpunkte Neuro-Inflammation, Neuro-Degeneration, Neuro-Onkologie und neurovaskuläre Erkrankungen – vier übergeordnete Ziele. So soll gezeigt werden, dass der Einsatz der Massenspektrometrie in der Systemmedizin sowohl technisch als auch logistisch realisierbar ist und durch ihn neue Einblicke in die Biologie von Erkrankungen gewonnen werden können. Ein weiteres Ziel ist es zu zeigen, dass mithilfe der Massenspektrometrie klinisch verwertbare Protein-Biomarker entdeckt werden können, die sich sowohl zur Diagnose, zur Prognose als auch zur Kontrolle des Therapieansprechens eignen. Das vierte Ziel schließlich adressiert die Frage der kurz-, mittel- und langfristigen Möglichkeiten der klinischen Translation bis hin zur Unterstützung von klinischen Entscheidungsfindungen für einzelne Patienten.
Um diese Ziele umzusetzen ist u.a. geplant, an den Universitätskliniken der Stadt München entsprechende Infrastrukturen zur Erforschung von Fragestellungen zur klinischen Proteomik aufzubauen bzw. zu erweitern. Es ist vorgesehen, die massenspektrometrische Technologie weiterzuentwickeln, beispielsweise durch Verbesserung der Nachweisgrenzen oder des Probendurchsatzes. Zudem soll mit Biomaterialien aus gut charakterisierten Patientenkohorten exemplarisch gezeigt werden, wie eine sinnvolle klinische Anwendung der Massenspektrometrie aussehen könnte