Im Rahmen des Verbundprojekts DIASyM soll ein lokaler Forschungskern für Massenspektrometrie in der Systemmedizin in Mainz aufgebaut werden. Sein Schwerpunkt wird auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen liegen, genauer gesagt auf der Erforschung des Herzinsuffizienz-Syndroms. Obwohl allein in Europa 15 Millionen Menschen an einer Herzinsuffizienz leiden und die Erkrankung die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte von Personen über 65 Jahren ist, sind die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen der Krankheit weitgehend unbekannt.
Die im DIASyM-Verbund vereinten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kardiologie, Massenspektrometrie und Bioinformatik verfolgen nun mit einem systemmedizinischen Forschungsansatz das Ziel, das Herzinsuffizienz-Syndrom zu entschlüsseln. Aufbauend auf einer umfangreichen Phänotyp-Datensammlung von Herzinsuffizienz-Patientinnen und -Patienten sollen massenspektrometrische Workflows entwickelt, optimiert und standardisiert werden. Ziel ist es, mithilfe von überwiegend datenunabhängigen massenspektrometrischen Messmethoden eine detaillierte Charakterisierung von erkrankten Personen auf Protein-, Fett- und Stoffwechselprodukt-Ebene im Hochdurchsatz zu ermöglichen. Die standardisierten Prozesse und Arbeitsabläufe sollen dabei insbesondere die Reproduzierbarkeit der Probenvorbereitung, die massenspektrometrische Datenerfassung im Hochdurchsatz sowie die mehrdimensionale Datenanalyse entscheidend verbessern.
Durch das Einbeziehen all dieser Datensätze (klinische Phänotypen, Multi-Omics-Daten sowie massenspektrometrische Analysekarten) wird ein systemmedizinischer Ansatz verfolgt, der zu neuen Erkenntnissen bei der Herzinsuffizienz führt.