Hausärztinnen und Hausärzte erbringen einen Großteil der gesundheitlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten. Kompetente Vorsorge, Therapie und Nachsorge fußen auf Erkenntnissen aus der allgemeinmedizinischen Forschung. Diese wird meist in akademischen Einrichtungen durchgeführt, die über entsprechendes Forschungswissen und -infrastruktur verfügen. Im Gegensatz dazu haben hausärztliche Praxen einen guten Zugang zur Allgemeinbevölkerung mit verschiedensten Krankheitsbildern, oft jedoch nicht zur Forschung.
Mit der BMBF-Fördermaßnahme Forschungspraxen wird die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und ihren Praxisteams mit Universitäten/Universitätskliniken gestärkt. Hierzu werden (über-)regionale Netzwerke aus hausärztlichen Forschungspraxen mit Anbindung an die allgemeinmedizinischen Institute der medizinischen Fakultäten auf- oder ausgebaut. Nach dem strukturellen Aufbau wird die Funktionsfähigkeit dieser Netzwerke in Pilotstudien getestet. Langfristiges Ziel ist es, Studien der klinischen Forschung in der Primärversorgung durchzuführen. Auch soll der nachhaltige Austausch zwischen Forschung und Praxis zu einer besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten beitragen.
Die Koordinierungsstelle für Forschungspraxen-Netze zielt darauf ab, die Vernetzungsprozesse der insgesamt sechs geförderten Forschungspraxen-Netze zu erleichtern. Hierfür werden eine Netzwerk-Infrastruktur nach internationalen Standards für Forschung im hausärztlichen Bereich sowie standardisierte Prozesse und Vorgehensweisen entwickelt. Zudem sollen Forschungskompetenzen in dieser Disziplin umfassend auf- und ausgebaut werden. Damit werden die Voraussetzungen für die Durchführung hochwertiger klinischer Studien in der Allgemeinmedizin geschaffen.